Shanghai auf Platz 8 der bedeutenden Finanzzentren

Unter den 45 bedeutendsten Finanzzentren weltweit belegt Shanghai laut einer neuen Studie den achten Platz, direkt hinter Frankfurt auf Platz 7 und New York, London und Tokyo als den Top 3. Shanghai zeige dabei, laut Nachrichtenagentur Xinhua, das größte Wachstumspotential unter den großen Finanzmetropolen – wichtige Voraussetzung für den bis 2020 angestrebten ersten Platz im Ranking.

Die Einschätzung des Potentials der Städte basiere dabei vorrangig auf Indikatoren für das Wachstum der Märkte, wirtschaftliche Erwartungen sowie Anstrengungen und Ausblicke im Zusammenhang mit Innovationen.

Shanghais Aufstieg sei auch ein Effekt von Chinas wachsender Wirtschaftskraft. So habe das Land 2009 der Wirtschaftskriese getrotzt mit einem Wachstum von 9,1 Prozent, im ersten Quartal diesen Jahres sogar angewachsen auf 11,9 Prozent.

South Bund Soft-Spinning Material Market

Ecke Lujiabang Road und Nancang Street in Puxi erwartet einen mit dem South Bund Soft-Spinning Material Market eines der vielen spannenden Einkaufs-Erlebnisse der Stadt. Auf mehreren Etagen bieten Händler/Schneider verschiedenste Stoffe für fast jeden Geschmack und Anlass an. Feine Seide, mit wenigen oder vielen Pailletten besetzte Stoffe, Jeans und Cord, Stretch und Baumwolle… Mit der Absicht, sich ein Hemd oder Freizeitkleidung maßschneidern zu lassen, ist man hier am richtigen Ort. Die Auswahl, auch an Farben, ist gigantisch und die Preise sind klein. Bei der Entscheidung über Design und Schnitt hilft eine große Zahl an Mustern und Katalogen. Von modern geschnittenen Jeans, über leichte Sommerkleider, sportliche Sakkos und Lederjacken bis hin zu traditionell chinesischem ist für fast jeden etwas dabei. Auch der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, außer möglicherweise durch die Verständigung mit den Schneidern. In der Regel sind die Englisch-Kenntnisse aber gut genug, ansonsten helfen Geduld, Hände und Füße. Beschreibt man seine Wünsche ausführlich, wird hier auch etwas extravagantes, zum Beispiel ein rotes Seidenhemd mit Kragen, Manschetten und Nähten in blau, oder ein aus vielen Vorlagen zusammengestelltes Wunschkleid möglich.

Passende Accessoires verstecken sich hinter jeder Ecke. Knöpfe, Gürtel, Halstücher und Krawatten, Tischsets, sogar Miniaturkleider für Flaschen… und ein großer Schmuck-Flohmarkt vor dem Gebäude. Ist die Begleitung grade mit der Suche nach dem passenden Stoff oder dem Ausmessen durch den Schneider beschäftigt, gibt es überall Gelegenheit, durch Stöbern die Wartezeit zu verkürzen.

Ein Anzug oder ein festliches Abendkleid für formellere Anlässe stellt einen vor eine schwerere Wahl. Bekommen kann man beides auch hier, nur verraten teilweise übergünstige Preise, dass mit der weitaus genaueren und sorgfältigeren Handarbeit, die erforderlich wäre, nicht immer zu rechnen ist. Gebraucht wird ein erfahrener, auf solche Garderobe spezialisierter Schneider, während man in diesem Markt vorwiegend jüngere Alleskönner findet. Mehr dazu im Artikel „60 – 90 – 60 – Hier wird alles passend gemacht!“ in der Kategorie Ausflüge / Tipps.

Aber: Die „Alleskönner“ vom South Bund Soft-Spinning Material Market können wirklich (fast) alles schneidern und nach einigem Handeln lässt das Preis-Leistungsverhältnis kaum Wünsche offen. Ein Versuch lohnt sich allemal.

Zu erreichen ist der South Bund Soft-Spinning Material Market mit der Metro-Linie 4, Nanpu Bridge Station, oder mit der Metro-Linie 9, Xiaonanmen Station. In beiden Fällen schließt sich ein kurzer Fußweg von etwa einer viertel Stunde an.

Mars attacks… Hangzhou!

Am Mittwoch, den 07. Juli, wurde der Xiaoshan Flughafen in Hangzhou im Laufe des Abends für eine Stunde für den Flugverkehr geschlossen. Wie die Shanghaier Tageszeitung schreibt, sei nach Angaben von Flughafen-Angestellten um etwa 21 Uhr vom Radar ein unbekanntes fliegendes Objekt erfasst worden. Zahlreiche ankommenden Flüge seien durch das UFO zur Landung in den Nachbarstädten Ningbo und Wuxi gezwungen worden, für geplante Starts habe es Verspätungen von bis zu vier Stunden gegeben.

Sichtbar sei das Objekt ausschließlich auf dem Radar gewesen, mit bloßem Auge habe man es nicht erkennen können. Allerdings sollen viele Einwohner von Hangzhou von einem glühenden Objekt am Nachmittagshimmel berichtet haben, dass dort geschwebt sei und sich „merkwürdig“ bewegt habe. Sogar einen Schweif, wie man ihn von Kometen kennt, habe das UFO hinter sich hergezogen. Das Wetteramt der Stadt gehe davon aus, dass es sich bei den durch die Bürger beobachteten Objekten um gewöhnliche, das Sonnenlicht reflektierende Flugzeuge gehandelt haben könnte.

Nach Hause telefonieren…? Mit modernen Mobiltelefonen, MSN und Skype heute für E.T. kein Problem mehr.

Yufo Tempel

Der Yufo Tempel ist am leichtesten zu erreichen von der Chang Shou Road Station, Metro-Linie 7, und liegt unweit der Kreuzung North Shaanxi Road und Anyuan Road. Es ist eine relativ kleine Tempelanlage, wobei die schmalen Wege und Höfe das Gefühl verstärken, sich auf eine Entdeckungsreise zu begeben.

Neben den üblichen aber immer wieder schön anzusehenden Hallen mit ihren vielen Buddha-Statuen, gibt es viele andere reizvolle Details zu erkunden. Dazu zählen einige wunderschöne Bonsaibäume, komplizierte und teilweise erstaunlich filigrane Schnitzereien, sowie der große Jade-Buddha im Obergeschoss eines Gebäudes, der nicht fotografiert werden darf und dem Tempel den Beinamen Jade Buddha Tempel einbrachte.

Eintritt Yufo Tempel 10 Yuan.

Der Tempel ist bis 17 Uhr geöffnet.

Die EXPO lebt – Teil 2: Balancity

Ob sich das mehr als dreistündige Warten beim deutschen Pavillon gelohnt hat oder nicht, sei dahingestellt. Eine positive Überraschung war er allemal. Von der Presse gelobt, von den Besuchern wahrscheinlich auch, haben die Veranstalter hier alles richtig gemacht. Der Rundgang ist lang, bunt, lebendig, informativ, die Präsentation modern, abwechslungsreich und verspielt. Die Ausstellung besteht aus 13 verschiedenen Bereichen, die alle unterschiedlich gestaltet sind und sich auf verschiedene Facetten deutschen Lebens konzentrieren, hindurch führen die lebensgroßen Abbildungen des Deutschen Jens und der Chinesin Yanyan. Gleich zu Anfang wird es typisch Deutsch: Die Bundesländer präsentieren sich. Ohne Föderalismus wäre es nicht die Bundesrepublik! Jedes der sechzehn Länder zeigt ein charakteristisches Motiv, sei es ein Gebäude oder eine Landschaft, in dem man selbst Platz findet und sich fotografieren lassen kann. Bayern zeigt Neuschwanstein, Thüringen die Wartburg samt übergroßem Gartenzwerg, Rheinland-Pfalz ist mit der Loreley vertreten, Niedersachsen mit der Autostadt (immerhin ist hier fast jedes Taxi ein Santana) und Berlin mit Wappenbär und Brandenburger Tor.

Daran anschließend führt der Weg in einen sehr offenen Teil des Gebäudes, der durch große Rasenflächen trotz des Blickes auf benachbarte Pavillons ein Stück weit aus dem EXPO-Trubel herausgelöst scheint. Hier wird das Leben in Vororten und städtischen Randgebieten vorgestellt. Es geht um Windenergie und Sportvereine, Windorgeln können ausprobiert, Bälle verschiedener Sportarten betastet werden. Überhaupt darf hier viel angefasst werden. So werden in Bereich „Die Fabrik“ verschiedene Baustoffe erklärt, berühren ausdrücklich erwünscht. „Das Depot“ zeigt „Made in Germany“. Von allen Seiten umgebenen einen Wänden aus hölzernen Frachtkisten, von denen die geöffneten ein großes Spektrum deutscher EXPOrtschlager präsentiert und damit auch ein wesentlicher Teil deutschen Alltages. Ultrascharfe Küchenmesser und Ceranfeld, Hightechfahrräder, Rollstühle und Prothesen – nicht jeder Besucher wird alles gebrauchen können, aber alles ist brauchbar.

Karnevalsvereine fehlen ebenso wenig wie ein Überblick über bekannte deutsche Parkanlagen, geschichtsträchtige Orte finden in beweglichen Schneekugeln Platz und wer sich traut, trällert kräftig beim Karaoke deutsche Schlager ins Mikrofon. Zu einer Übersicht der entstehenden Elbphilharmonie gesellen sich Informationen über neue Umwelttechnologien und moderne Formen der Energiegewinnung. „Balancity“ ist der Name des deutschen Pavillons, und er ist passend gewählt, ein ausgewogener Überblick über ein Leben in Balance mit Natur und Umwelt erwartet einen. Und obwohl es sich zweifellos um eine idealisierte Darstellung handelt, gewinnt man nicht den Eindruck von Realitätsferne. An Glaubwürdigkeit gewinnt die Ausstellung auch durch die vielen Nischen und Ruhezonen mit vielen Sitzgelegenheiten – man ist gerne hier und fühlt sich willkommen, kann bleiben so lange man möchte. Es entsteht eine Atmosphäre, die anderen Länder-Pavillons wie Australien, Thailand und Südkorea fehlt, durch die man teilweise in Gruppen geschleust wird.

Das abschließende Highlight ist die „Energiezentrale“, ein dreistöckiges, rundes Theater mit einem etwa drei Meter großen, kugelförmigen LED-Bildschirm in der Mitte. Hier trifft man erneut auf Jens und Yanyan, dieses Mal in Person. Sie leiten durch eine interaktive Show, bei der das Publikum Einfluss auf das Geschehen auf der LED-Kugel nimmt, zum Beispiel durch das Wegblasen der Flugschirme von einer Pusteblume, die der große Bildschirm darstellt. Spätestens wenn der große LED-Spielball durch lautes Rufen des gesamten Publikums heftig zu pendeln beginnt und dabei Bilder von deutschen Fußball-Erfolgen und dem Fall der Berliner Mauer zeigt, wird die Vorstellung zu einem mitreißenden Erlebnis.

Neben dem Stempel für den „EXPO-Pass“, den viele der Pavillons anbieten, gibt es für jeden Besucher einen Info-Flyer über den Rundgang und ein Heft über Reiseziele in Deutschland, die man als Erinnerung mit nach Hause nehmen kann.

Wir lernen:

huópō

heißt:

lebendig, munter

Die EXPO lebt – Teil 1: Vietnam

34°C, natürlich im Schatten, und viel Sonne. Das war das Wetter während unseres zweiten EXPO-Besuches. Obwohl es während unseres ersten Ausfluges hierher die meiste Zeit geregnet hatte, waren dieses Mal kaum weniger Regenschirme unterwegs. Es entstand ein ewiger Kampf um die Platzherrschaft seines Regenschirms als Sonnenschirm. Bei solchen Temperaturen, ist es auch für Europäer sinnvoll sich vor den direkten Sonnenstrahlen zu schützen.

Alternativ dazu werden die Gäste, während der gut dreistündigen Wartezeit auf den Besuch im deutschen Pavillon, größtenteils mit Sonnenschutzdächern verwöhnt. Zur Abkühlung darunter stießen wir auf verschiedene Lösungen: Entweder sorgten Ventilatoren an jeder Stütze für einen angenehmen Luftzug. Oder zahlreiche Düsen versprühten einen sanften Nebel aus feinsten Wassertröpfchen. Die dritte Variante waren kraftvolle Klimaanlagen, die einen kühlen Wind in die Menge bliesen. Wannen mit großen Eisblöcken wurden zusätzlich neben den Warteschlangen aufgestellt. Für noch höhere Temperaturen gibt es ergänzende Planungen: Gratisfächer und grüne-Bohnen-Suppe, ein traditionelles Gericht, dass dem Körper Wärme entziehen soll. Dennoch ist die Wartezeit auf einige Länder-Pavillons eine Geduldsprobe, darunter China, Deutschland, Vereinigte Arabische Emirate und Japan um nur einige zu nennen. Ob sich das Ausharren lohnt, hängt auch davon ab, was man anschließend zu sehen bekommt, muss am Ende aber jeder für sich entscheiden. Alternativen mit kürzeren Schlangen gibt es, einige davon sehenswert, andere weniger.

Kaum Anstehen musste man beim Vietnam-Pavillon. Ein Besuch lohnt sich. Das Gebäude besteht aus nur einem hohen Raum und einem kleinen Shop. Äußen und auch Innen wurde fast komplett mit Bambusrohr verkleidet. Funkelnde Kronleuchter sowie kleinere und größere Kunstgegenstände runden das Bild ab. Das Zentrum ist ein großes Wasserbecken mit Seerosen und einer bunten Gottheit mit vielen Armen, die das Treiben auf der Bühne in der Mitte des künstlichen Gewässers überwacht. Hier wird in farbenfrohen Kostümen und mit traditionellen Instrumenten das Publikum unterhalten. Teilweise werden die Vorführungen sogar auf den Teich ausgeweitet, beispielsweise für Wassertänze. Am wichtigsten ist die gute Stimmung, die von den engagierten Musikern und Künstlern ausgestrahlt wird und den Pavillon zum Leben erweckt. Bleiben darf man, so lange man mag. Entsprechend viele Besucher verweilen angesichts der tollen Atmosphäre etwas länger.

Eine Blick auf den deutschen Pavillon werfen wir in „Die EXPO lebt – Teil 2: Balancity“.

Wir lernen:

tàng

heißt:

heiß

Shanghai Public Transportation Card (SPTC)

Die Shanghai Public Transportation Card (SPTC) ist ein wiederaufladbares Zahlungsmittel im Kreditkarten-Format. Akzeptiert wird es im gesamten öffentlichen Nahverkehr der Stadt (Busse, Metrolinien, Fähren, Magnetbahn Maglev) sowie in Taxen, Parkhäusern, 24Stunden-Shops und bei McDonalds. Einer der nennenswertesten Vorteile ist die kontaktlose Abbuchung von der Karte. Hierdurch muss sie nicht aus Rucksack oder Brieftasche herausgenommen werden – man kann bequem den geschlossenen Geldbeutel über das Buchungsfeld führen.

Am einfachsten ist die Karte in der Metro an den Informationsschaltern zu erhalten. Gerade durch die EXPO kann man sich hier auch auf englisch gut verständlich machen. Pfand für die Karte beträgt 20 Yuan. Seit 2006 wird die Karte auch in Suzhou und Hangzhou akzeptiert, zwei der wichtigsten Ausflugsziele für Shanghai-Reisende.

Vergünstigungen:

An einigen Umsteigepunkten im Metrosystem ist man gezwungen, beim Wechsel der U-Bahn-Linie die Tarifzone zu verlassen. Während man mit einem Einzelticket hier für beide Fahrabschnitte den Mindestfahrpreis von 3 Yuan zahlen müsste, wird bei Nutzung der SPTC die Fahrstrecke als eine Einheit berechnet und der Preis somit günstiger.

Eine weitere Vergünstigung von einem Yuan erhält man beim Umsteigen innerhalb von zwei Stunden innerhalb des gesamten Metro- und Busliniennetzes.

Einen zusätzlichen 10%-Bonus erhält man, wenn man mit einer Karte 70 Yuan in einem Monat nur für Fahrten mit der Metro ausgibt.

Die Rabatte werden der Karte automatisch gutgeschrieben.

Lest hierzu auch den Artikel „Shanghai-Metro“ in der Rubrik Informationen/News!

Der Bund

Überall in Shanghai stößt man noch heute auf Erinnerungen an die Öffnung der Stadt für Kaufleute und Missionare bis Anfang des letzten Jahrhunderts. Am deutlichsten spürt man die Einflüsse an zentraler Stelle, am Bund, der westlichen Uferpromenade des Huangpu in der Innenstadt. Die Engländer haben sich hier übrigens eines ursprünglich persischen Wortes für künstliche Deiche bedient, und bezeichneten mit dem abgeleiteten Bund [bʌnd] einen Kai in englischen Vertragshäfen Chinas.

Auf der anderen Straßenseite der hier verlaufenden Zhongshan Dong 1 Lu, bildet die ansehnliche Reihe westlicher Gebäude der Kolonialzeit einen einmaligen Kontrast zur Skyline der Finanzhochburg Lujazui gegenüber. Darüber hinaus verleiht die Kulisse der eigentlichen Uferpromenade erst ihren Charme und ihr internationales Flair, verstärkt noch durch die vielen Gesichter aus allen Teilen der Welt. Heute werden die Bauwerke aus der Zeit des vorletzten Jahrhundertwechsels vor allem von Banken, westlichen Marken und vom Peace Hotel genutzt.

Besonders sehenswert ist der Bund in den späten Nachmittagsstunden, wenn sich das Licht der untergehenden Sonne in den Glasfassaden von Jin Mao Building und Oriental Pearl Tower spiegelt und hinunter auf die Flussoberfläche geworfen wird. Und natürlich Abends muss man hier gewesen sein. Nichts bleibt im Dunkeln, nichts bleibt unbeleuchtet – die alten Gebäude am Westufer, die neuen vom Ostufer und natürlich die vielen Touristenboote auf dem Huangpu. Es gibt viel zu sehen und zu entdecken auf der über anderthalb Kilometer langen Strecke, buntes Treiben überall. Auf der gegenüberliegenden Seite zum Beispiel wurden ganze Fassaden zu gigantischen Monitoren umfunktioniert. Während man staunend den Blick schweifen lässt, kann es vorkommen, dass einen wildfremde Asiaten bitten, für ein Foto mit ihnen zu posieren – der Europäer als Andenken! Oder man wird von Menschen angesprochen, die einfach nur ihre Fremdsprachenkenntnisse ausprobieren möchten. So wie der Lehrer aus einer nordchinesischen Stadt, der seit Jahren Englisch unterrichtet, sich aber noch nie zuvor mit einem englischen Muttersprachler unterhalten hat – und dann auch noch als erstes an eine Deutschen gerät…

Am vollsten ist der Bund in der Mitte, auf der Höhe des Peace Hotels mit seinem auffallend grünen Dach. Denn dort endet die berühmte Nanjing Road und es treffen somit zwei der wichtigsten Touristenzentren Shanghais aufeinander. Und hier landet man auch, wenn man mit der U-Bahn kommt (Metro-Linie 2, East Nanjing Road Station). Um dem Gedränge zu entgehen, sollte man ein paar hundert Meter flussauf- oder abwärts laufen. Dort findet sich meist ein Plätzchen, an dem man eher die Gelegenheit hat, um die Eindrücke auf sich und seine Kamera wirken zu lassen. Noch ruhiger ist es auf der Dachterrasse des Peace Hotels. Ein teures Bier, ein Glas Wein zum fünf-Sterne-Preis – das sind die Kosten für eine unschlagbare Aussicht auf die Promenade, den Huangpu und Lujazui.

Der schnellste Weg vom Bund nach Lujazui ist übrigens nicht die U-Bahn. Schneller (und mit zwei Yuan auch günstiger) geht es mit der Fähre, oder für luxuriöse 45 Yuan mit dem Sightseeing-Tunnel, in dem man in einer Kabine eine effektvolle Lichtshow unter dem Fluss durchfährt.

MÜLLER MISSES NEXT MATCH

Beim WM-Finale 1990 durch Foulelfmeter das 1:0 gegen Argentinien – Deutschland wurde Weltmeister! 2006 ein Viertelfinale gegen Argentinien. Keine Entscheidung nach normaler Spielzeit und Nachspielzeit, mit 1:1 ging es ins Elfmeterschießen. Deutschland gewann mit 5:3, Argentinien flog aus der WM. Das WM-Viertelfinale am Samstag, den 03.07.2010, versprach, spannend zu werden – nicht minder natürlich durch die Niederlage der deutschen Elf gegen Maradonnas Trup vier Monate zuvor beim WM-Vorbereitungsspiel (1:0) in München.

Motivation genug, um an die positive Erfahrung vom Vorrundenspiel gegen Ghana anzuknüpfen, und erneut die Thumb Plaza aufzusuchen. Dieses Mal waren wir neun Leute, die Hälfte davon Familie, und entschieden uns nicht für die Coconut Bar, sondern für Malone’s American Bar. Zu Anfang noch skeptisch, ob wir auch hier echte Fußball-Stimmung erleben würden, zeigte sich schnell, dass die frühere Uhrzeit (22 Uhr) und die größere Bedeutung der Partie ideale Voraussetzungen waren für ein wahrhaft mitreißendes Public Viewing. So fanden sich neben einigen Argentinien-Fans ein ganzer Haufen Deutschland-Fans in den zwei Etagen der Bar ein und schon in der 3. Minute übertraf die Lautstärke in der Bar jene der Vuvuzelas der Live-Übertragung. Und während wir in unseren Deutschland-Trikots und der Whisky-Flasche vor uns jedes deutsche Tor (und das argentinische Abseits) mit heftigem Wedeln unserer kleinen Fahne unterstrichen, rückten Jogis Mannen dem Halbfinale Stück für Stück näher. Auch die Stimmung wurde zunehmend ausgelassener. Gesänge wie „Einer geht noch, einer geht noch rein!“, „Lukas Podolski…“ und „Ihr könnt nach Hause fahr’n…“ ließen einen fast vergessen, wo es einen hin verschlagen hat. Der geeignete Abschluss des 4:0 kam in Form von „We are the Champions“, live gespielt von der hauseigenen Band.

Kleiner Wermutstropfen: MÜLLER MISSES NEXT MATCH!! Wenigstens verpasst es der Rest der Mannschaft nicht…

Wir lernen:

zúqiú

heißt:

Fußball

Nan Pu – Brücke

Etwa sechs Kilometer vom Stadtzentrum entfernt in südlicher Richtung, überquert die gewaltige Nanpu-Brücke den Huangpu, nicht weit entfernt vom Gelände der EXPO 2010. 1991 erbaut und mit einer Gesamtlänge von 765m, gehört sie zu einem der neueren Bauwerke der Stadt, ist aber einen genaueren Blick wert.

Nur von der Puxi-Seite (westliches Flussufer), kann man für kleines Geld über einen Fahrstuhl den Gehweg am Rande der Fahrbahn erreichen. Der Ausblick ist nicht vergleichbar zu dem vom Jin Mao Tower oder dem Shanghai World Financial Center bei gutem Wetter. Aber man hat einen ausgezeichneten Blick auf den rege befahrenen Huangpu und die umliegenden Gebiete. Die zahlreichen Fabriken und Werften sind inzwischen größtenteils dem EXPO-Gelände gewichen. Was die Umgebung zweifellos aufgewertet hat, ist gleichzeitig ein Verlust für die Kamera. Ausreichend Fotomotive finden sich dennoch immer.

Das wahrscheinlich schönste Motiv in diesem Zusammenhang ist die Brücke selbst, insbesondere mit abendlicher Beleuchtung. Wer diesen Anblick inklusive Reflexionen im darunter liegenden Fluss, aus der Nähe genießen möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Auf der Puxi-Seite bietet sich die Süd Weima Lu an, die bis an die nördliche Seite der Brücke reicht. Hier findet man auch ein großes Restaurant auf einem Boot, geschmückt mit riesigen goldenen Drachen und meist festlich beleuchtet, sowie eine Fährstation. Auf der gegenüberliegenden Seite in Pudong führt die Nanmatou Lu auf der südlichen Seite der Brück bis zur korrespondierenden Station der Fähre. Rechts davon führt eine kleine, von Mauern gesäumte Straße bis direkt an das Flussufer.

Bei der Gelegenheit sollte man sich auch eine Fahrt mit der Fähre nicht entgehen lassen, während derer die Nanpu-Brücke unterquert wird. Der Fahrpreis ist minimal, da es sich um ein öffentliches Verkehrsmittel für Jedermann handelt.

Vorsicht nur am späten Abend: Um etwa 23:30 Uhr ist Feierabend. Die Lichter der Brücke werden gelöscht, der Betrieb der Fähre endet.

Deutschland: Sieg und Niederlage in Südafrika

Der Viertelfinalsieg gegen Argentinien war der Sonntagsausgabe der englischsprachigen Shanghai Daily eine halbe Titelseite wert – Jogis Freudensprung beim dritten Tor gegen einen gebeugten Diego mit verschränkten Armen.

Weiter hinten in der Zeitung dann näheres. Deutschland habe Argentinien zerschmettert mit glänzendem offensivem Fußball. „Wie Champions“ sollen Löws Jungs seiner Aussage nach gespielt haben: „Das Team hat heute fast alles perfekt gemacht.“ Sogar die Kanzlerin ist in einem ihrer wenigen gutgelaunten Momente der letzten Zeit abgebildet, begeistert klatschend nach dem 4-0.

Als die Sonntagsausgabe veröffentlicht wurde, kamen noch Spanien und Paraguay als Gegner im Halbfinale in Frage, aber alle Welt rechnete bereits mit der Elf von der iberischen Halbinsel. Ein starker Gegner, sogar „das beste Team der Welt“, wie Bastian Schweinsteiger direkt nach dem Viertelfinale festgestellt habe.

Es wurden die Spanier und sie waren besser. 350.000 Zuschauer an der Siegessäule in Berlin und 50.000 im Olympiastadion in München seien erschüttert gewesen. Nach den Leistungen der letzten Wochen habe man überall in Deutschland Menschen ihre Autos in schwarz, rot und gold hüllen und riesige Fahnen aus den Fenstern hängen sehen. Das dynamische junge Team mit elf Spielern aus Immigranten-Familien sei ein starkes Symbol der Integration und eines modernen Deutschlands.

Reaktionen aus Deutschland, zusammengefasst durch Shanghai Daily:

Es ist aus! Deutschland trauert.“ – Bild Online


Die Euphorie war so groß und jetzt ist die

Enttäuschung sogar größer.“ – Deutscher Fan

.

Aus der Traum“ und „Caramba, war Spanien gut.

Sie haben verdient gewonnen.

Aber wir sind stolz auf unsere Jungs.“ – Bild

.
.
„Dieses junge Team spielte sich in unsere Herzen,
eher mit Eleganz als mit Drang.
Das multikulturelle Team hat Deutschland verändert.
Wir waren ein Land der Beschwerer und Pessimisten.
Wir sind jetzt ein anderes Land.“ – Die Welt
.

Es ist unmöglich sich nur zu verbessern. Nach England und Argentinien wäre es einfach zu unglaublich gewesen, wenn es noch eine weitere Verbesserung gegen Spanien gegeben hätte.“ – Günter Netzer

Deutschland: Das Tintenfisch-Orakel

Mit der Überschrift „Mit 8 Armen wählt er nur Gewinner“ schafft es Paul, zwei Jahre, wohnhaft im Sea Life-Aquarium in Oberhausen, immerhin auf Seite 3 der englischsprachigen Shanghai Daily im fernen Orient. Er sei während der WM zunehmend zu Deutschlands Medienliebling avanciert, bis er die Niederlage gegen Spanien im Halbfinale prophezeite und damit auch noch Recht behielt. Die meisten Deutschen sähen ihn seither am liebsten fritiert und in Knoblauchbutter – eine Vorstellung, die auch von den meisten Chinesen, wenn auch aus anderen Gründen, geteilt werden dürfte. Ein Berliner Fan kommt in diesem Zusammenhang sogar mit seinem Rezept in die Presse an der ostchinesischen Küste: „Nichts geht über gegrillten Tintenfisch! Schneidet ihn in Streifen und grillt ihn von allen Seiten, mit einem Spritzer Zitronensaft, Olivenöl und Knoblauch. Köstlich!“ Obwohl wir normalerweise kein abergläubisches Volk seien, habe die Vorhersage von Paul das Land schockiert, nachdem er doch schon so oft richtig gelegen hatte. Die Tageszeitung zitiert den Berliner Kurier: „Werft ihn in die Bratpfanne!“ Die Welt, Süddeutsche Zeitung, Hamburger Abendblatt und andere seien ähnlicher Meinung gewesen.

Trotz der aufgeheizten Stimmung sei Paul laut eines Sprechers des Sea Life Oberhausen nicht in Gefahr, es liege noch eine spannende Zukunft vor dem achtarmigen Star. So habe er nun für das WM-Endspiel Spanien gegen Niederlande zum ersten Mal den Ausgang eines Spieles ohne deutsche Beteiligung orakelt – live übertragen von Fernsehstationen in Deutschland, Spanien und den Niederlanden!

Impfungen

Es handelt sich hier um KEINE medizinische Beratung, die aufgeführten Information stellen lediglich eine Sammlung gründlich recherchierter Tipps dar. Eine Haftung für den Inhalt wird von den Betreibern dieses Blogs nicht übernommen.

Vorgeschrieben für eine Einreise in die Volksrepublik China ist lediglich die Gelbfieber-Impfung, und auch das nur sofern man sich innerhalb sechs Tagen vor Ankunft in China in einem Infektionsgebiet für Gelbfieber aufgehalten hat.

Generell für Chinareisen sind folgende Impfungen empfohlen:

  • Tetanus
  • Diphterie
  • Polio
  • Hepatitis A

Nicht zu vergessen ist dabei, dass – bis auf Hepatits A – die genannten Impfungen in Deutschland Standard sind und meist schon im Kindesalter verabreicht werden.

Unter bestimmten Bedingungen sind darüber hinaus empfohlen:

  • Hepatitis B (China-Aufenthalt länger als drei Monate)
  • Tollwut (bei besonderer Gefährdung: Landaufenthalt, Jagd, Jogging, etc.)
  • Typhus (bei besonderer Gefährdung: Landaufenthalt, Jagd, etc.)
  • Japanenzephalitis (saisonbedingt und bei längerem Aufenthalt in ländlichen Gebieten)

Ein Malaria-Risiko besteht in einigen Regionen, insbesondere im ländlichen Hainan, Guangxi, Guizhou, Yunnan. Nördlich davon besteht von Mai bis November in ländlichen Regionen ein geringes Risiko. Im Grunde malariafrei sind die meisten Großstädte, Nord- und Westchina sowie das tibetische Hochland.

Die schwere Atemwegserkrankung SARS (Auslöser: Corona-Virus) stellt zurzeit keine Gefahr mehr dar.

Stand: Juli 2010

Für den Fall, dass man versäumt hat, sich rechtzeitig um die Impfungen zu kümmern, gibt es in speziellen Praxen in Shanghai die Möglichkeit, diese nachzuholen. Es empfiehlt sich also – grade für längere Aufenthalte – den Impfpass mitzunehmen.

Medizinische Hinweise und Reiseempfehlungen bietet das Auswärtige Amt unter: (http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/01-Laender/Gesundheitsdienst/Uebersicht.html)

Von Japan nach Irland in acht Stunden

Karten für die EXPO bekäme man an sich überall in Shanghai – wären sie nicht im allgemeinen ausverkauft. Aber wir haben unsere Karten gefunden und warum man direkt an der EXPO keine bekommt, haben wir am folgenden Tag auch verstanden. Denn sollte an allen neun Eingängen so viel Betrieb herrschen, wie am Eingang Nr. 4, dann gibt es vor Ort tatsächlich keine Kapazitäten für Kartenverkauf, eine Erklärung, die am Vortag noch seltsam anmutete. An diesem Morgen mussten wir nämlich bereits vor dem Betreten des EXPO-Geländes gut 15 Minuten anstehen, um den Sicherheitscheck passieren zu können.

Unser erstes Ziel, der japanische Pavillon, war derart gut besucht, dass wir uns entschieden, es vorerst bei einer Außenansicht zu belassen, und uns dem südkoreanischen Pavillon zuzuwenden. Als unwillkommene Überraschung sollte sich dort die Wartezeit von etwa 2,5 Stunden herausstellen. War die Warteschlange außerhalb des Gebäudes bereits unerfreulich lang, so sollte sich der versteckte zweite Wartebereich im Inneren als noch größer erweisen. Einzig dort war es allerdings auch, wo uns fröhliches buntes koreanisches Leben begegnet ist, als auf der anderen Seite der „Wartehalle“ eine stimmungsvolle musikalische Vorführung mit vielen trommelnden Frauen gezeigt wurde. Leider waren wir nur Zaungäste, denn eigentlich richtete sich die Darbietung an Zuschauer auf einer Tribüne mit einem separaten Zugang – und separater Warteschlange. Der Pavillon selbst hatte dann außer einiger technischer Spielereien nicht viel zu bieten.

Auf dem Weg zum australischen Pavillon kamen wir auch an jenem der Vereinten Arabischen Emirate vorbei. Wie faszinierend dessen Inneres genau ist, werden wir vermutlich nie erfahren. Statt dessen konnten wir die zugehörige Warteschlange bestaunen. Man munkelt, dass man sich dort bis zu neun Stunden aufhalten kann, bevor man sein Ziel erreicht hat. Die Hinweisschilder jedenfalls warnten vor fünf Stunden Wartezeit, als wir das Ende der Schlange passiert hatten.

Vor dem australischen Pavillon mussten wir ungefähr eine dreiviertel Stunde ausharren, die Hälfte davon im Regen, bis wir Gelegenheit hatten, uns von den Menschenmassen ins Innere schieben zu lassen, vorbei an zahlreichen Szenen und Figuren, die liebevoll die australische Geschichte bis hin zur Gegenwart karikierten. Das Ziel war ein im Zentrum des Gebäudes gelegenes Amphitheater, in dem uns eine effektvolle Clip Show präsentiert wurde. Die reizvollen Bilder aus Städten und Outback wurden präsentiert von zwei Kindern, die uns so das Leben in den beiden gegensätzlichen Landesteilen näher brachten. Lediglich der Abschnitt zur Stadtentwicklung, der mit einem unentwegten Singsang der Zeile „Building Better Worlds“ unterlegt war, erinnerte leicht an Gehirnwäsche.

Der thailändische Pavillon bot uns eine drei geteilte Filmvorführung, von der insbesondere der dritte Teil – eine 4D-Vorstellung – auf große Begeisterung des vornehmlich chinesischen Publikums stieß. Die 3D-Effekte sorgten nicht nur bei den Kindern für große Aufregung – der auf einen zu schwimmende Weiße Hai ließ mehrere Besucher kurz aufschreien. Vor allem wegen der langen Wartezeiten hatten wir uns von allen drei Teilnehmerländern mehr erwartet, aber komplett enttäuscht hat uns an diesem Tag nur der irische Pavillon, der steril und ungastlich schien – ganz anders, als man sich das Land selbst vorstellt. Zumindest mussten wir nicht lange anstehen! Anders als die Besucher des deutschen Pavillons, der offenbar zu den beliebteren gehört.

Rückblickend war wohl das kurze Gespräch mit einem Mitarbeiter des australischen Pavillons, der uns spontan ansprach und einige Meter durch das Gewühl begleitete, besonders interessant: Wir seien zwei von circa 60.000 nicht-Asiaten, die im Schnitt pro Tag die EXPO besuchten und die etwa 1,5 Prozent des Gesamtpublikums ausmachten. Kann hinkommen – am Vortag hätten laut Anzeige in der Metro etwa 450.000 Menschen die Weltausstellung besucht.

Wir lernen:

liùwàn

heißt:

sechzigtausend



Deutschland – Ghana

Keine Ahnung von Fußball, aber das 4:0 gegen Australien im Irish Pub war trotzdem ein Genuss. Von der Niederlage gegen Serbien wurde uns erst am nächsten Tag berichtet – Live-Fußball-Übertragungen sind Mangelware auf Langstreckenflügen mit China Eastern (möglicherweise nicht nur dort). Die äußerst drückende Hitze und sensationell hohe Luftfeuchtigkeit um neun Uhr morgens auf dem Weg vom Flughafen Shanghai-Pudong-International zu unserer Wohnung an der Dongfang Lu, haben den Schock über das Abschneiden der deutschen Elf zugegebenermaßen etwas überschattet.

Am 24. Juni um 2:30 Uhr hieß es dann aber wieder: MITFIEBERN – GEGEN GHANA!!

Mit einheimischer Familie – Cousin und Cousine – machten wir uns auf den Weg IRGENDEIN Public Viewing zu finden. Auf der Thumb Plaza in Pudong wurden wir fündig. Leinwände waren aufgestellt mit ausreichend Sitzmöglichkeiten, umringt von den verschiedensten Bars, Restaurants und Geschäften. Man kann sich kaum vorstellen, welches Leben dort bei einem spannenden Fußballspiel herrscht – oder besser herrschen muss. Denn nach dem 22 Uhr Spiel ist Feierabend. Bei unserer Ankunft um halb eins, war nur noch ein einzelner, einsamer, verlassener Mann mit dem Aufräumen beschäftigt. Die gute Nachricht: nur wenige Meter daneben fanden wir eine Bar mit großem Flachbildschirm auf der kleinen Terrasse. Außerdem stießen wir dort auf zwei Deutsche, die uns mit Blick auf unsere Fußball-Trikots direkt an ihren Tisch einluden, auf einen Schweizer (zwei Tage vorher gegen Chile verloren – das arme Schwein) und einen überaus betrunkenen Engländer (im vorangegangenen Spiel gegen Slowenien gewonnen). Die Gesellschaft gestaltete die zwei Stunden Wartezeit bis zum nächsten Spiel kurzweilig und das Spiel selbst sehr emotional. Es war ein feucht fröhlicher Morgen, bis etwa 05:00 Uhr. Aber: Abgerechnet wird am Schluss! Kein Kurzer unter 30 Yuan (ca. 3,10€) und entsprechend teuer waren auch die Longdrinks und Biere, die auf unserer Rechnung ganz gut zu Buche schlugen. Wenigstens trugen Deutsche und Schweizer (der Engländer hatte sich zwischenzeitlich verabschieden müssen) zur Finanzierung unseres Abends bei, indem sie die Wette über den Spielausgang gegen uns verloren – schließlich trugen wir die Fußball-Outfits. Ausgenommen der kurze Augenblick des Trikot-Tausches nach dem erlösenden Tor.

Fazit: Die Thumb Plaza mit ihren zahlreichen deutschen Anwohnern war eine schöne Überraschung in der Ferne und ist einen abendlichen Besuch wert – THUMBS UP!!

Das Achtelfinale ruft! Wir lernen:

Déguó – Yīngguó

heißt:

Deutschland – England

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