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Qibao

Qibao ist eine Kleinstadt am Rande des shanghaier Stadtgebietes.

Qibao in Shanghai ist zu erreichen mit der Metro-Linie 9, Qibao Station. Die kleine Altstadt mit ihren engen Gassen wirkt ursprünglicher, als die Altstadtbereiche um den Yu Garden in Shanghai. Zum Teil liegt das an den deutlich kleineren Gebäuden und den schmalen Wegen dazwischen. Aber auch das immense Angebot an Geschäften, Restaurants und Imbissen ist sehr anders. Riesige Schmuckläden Qibao weiterlesen

Der Jiading Distrikt – Nanxiang, Jiading, Anting, VW

Shanghai Jiading Sehenswürdigkeiten – Jiading Distrikt

Shanghai Jiading ist von Shanghai etwa dreißig Kilometer nordwestlich im Jiading Distrikt liegt das kleine Städtchen Nanxiang. Hier liegt mit dem Guyi-Garten (Guyi Yuan) einer der fünf klassischen Gärten der Stadt (die anderen sind Yu Yuan in der Altstadt des Hunagpu Distriktes, Zuibai Chi in Songjiang, Qushui Yuan im Qingpu Distrikt und Qiuxia Pu in Jiading – siehe Unten). An einem schönen Sommer-Tag sollte man sich, Der Jiading Distrikt – Nanxiang, Jiading, Anting, VW weiterlesen

Chinesisches Neujahr

Chinesisches Neujahr
Dekoration zum Frühlingsfest

Ein chinesisches Neujahr muss gefeiert werden.

Der Jahreswechsel, wie wir ihn in Europa kennen, spielt in China kaum eine Rolle. Zwar wird auch hier seit Anfang des letzten Jahrhunderts ebenfalls der gregorianische Kalender verwendet, aber das chinesisches Neujahr wird traditionell immer noch nach dem zuvor gebräuchlichen Lunisolarkalender gefeiert, dessen Monatslänge sich entsprechend der älteren Lunarkalender nach den Mondphasen richtet, dessen Jahreslänge aber durch Schaltmonate im Durchschnitt mit der Länge des Solar-Jahres übereinstimmt. Das Chinesisches Neujahr bzw. chinesische Mondneujahr fällt damit in der Regel auf den zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende (21./22.12.) zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar, dieses Jahr auf den 3. Februar. Eine ganze Woche steht im Zeichen des Neujahrsfestes, viele Büros und Geschäfte bleiben in dieser Zeit geschlossen oder haben verkürzte Öffnungszeiten, damit die Menschen dieses wichtigste Fest des Jahres mit ihrer Familie verbringen können. Auch in vielen anderen asiatischen Ländern hat das Fest einen ähnlichen Stellenwert, darunter Vietnam, Korea und Taiwan. Die größte regelmäßige Völkerwanderung der Welt sei laut Wikipedia jedes Chinesisches Neujahr die Folge. Im Anschluss an das Frühlingsfest kehren bis zu einem drittel der Urlauber nicht zu ihrer vorherigen Arbeit zurück!

Chinesisches Neujahr
Dekoration zum Frühlingsfest

Am vorletzten Tag des Mond-Jahres ist es Brauch, ein Mahl für die verstorbenen Vorfahren zu bereiten. Es wird ein weiterer Platz am Tisch eingedeckt, Kerzen werden angezündet und Papiergeld für die Toten verbrannt. Erst anschließend setzt sich die Familie zum Essen. Am folgenden Neujahrsabend, dem letzten Tag des Mond-Jahres kommt die Familie für ein großes Festessen zusammen, dessen fester Bestandteil mindestens ein Fischgericht ist, das nicht aufgegessen werden darf! Denn das chinesische Wort yú bedeutet nicht nur Fisch sondern auch Wohlstand, und der ist für das kommende Chinesisches Neujahr unbedingt erwünscht. Nach Beendigung des Abendessens geht die Familie gemeinsam nach draußen, um mit Feuerwerk das „Jahresmonster“ (das alte Jahr) zu vertreiben und neues Glück willkommen zu heißen. Bereits den ganzen Tag über werden überall Knaller angezündet, sobald die Dämmerung einsetzt, kommen Raketen hinzu. Ab 23 Uhr werden die Feuerwerke deutlich intensiver, bis sie zwischen Mitternacht und etwa 1 Uhr ihren Höhepunkt erreichen. Die Straßen der Stadt erinnerten an diesem Abend zeitweise an die Bilder von Kriegsgebieten, wie man sie von Fernsehbildern kennt – verqualmt, unentwegt Explosionen in allen Richtungen und hell aufblitzende Häuserfronten. Etwas ruhiger setzen sich die Feuerwerke bis in die Morgenstunden fort und auch am Neujahrstag kracht es überall. Völlig ruhig wird es auch in den folgenden Tagen nicht.

Chinesisches Neujahr
Verkauf von Feuerwerkskörpern

Auch den Neujahrstag verbringt man im Kreise der Familie. Außerdem ist es Brauch, an diesem Tag das erste, besonders glückbringende Räucherstäbchen des neuen Jahres im Tempel zu verbrennen, sofern man dies nicht schon in der vorangegangen Nacht getan hat.

Chinesisches Neujahr
Dekoration in einem Kaufhaus

Vom zweiten bis siebten Tag des Frühlingsfestes werden Verwandte und Freunde besucht oder als Gäste empfangen und Geschenke an die Kinder übergeben. Am vierten Tag knallt es abends und nachts ähnlich heftig, wie am Vorabend des ersten Tages, denn dann gilt es, den Geld-Buddha auf sich aufmerksam zu machen, der neuen Wohlstand im neuen Chinesisches Neujahr bringen soll. Am 15. Tag des Mondneujahres, dem ersten Vollmond, endet das Frühlingsfest mit dem Laternenfest. Klebreisbällchen mit süßer Füllung werden gegessen und die Menschen gehen mit Papierlaternen auf die Straßen.

Wir lernen:

新年好 = xīnnián hǎo!

heißt:

gutes neues Jahr!

Die Altstadt und Yu Yuan

Geschwungene Dächer, aufwändige Holzverzierungen, rote Lampions und prachtvolle Laternen – eines der ersten Bilder, die einem im Zusammenhang mit China in den Sinn kommen. Hier in der Altstadt, zu Fuß zu erreichen innerhalb von 20 Minuten von der East Nanjing Road in südlicher Richtung, oder mit der Metro-Linie 10, Yuyuan Garden Station, findet man all dies und mehr. Den Kern der Altstadt bildet der Yu Garden, eine Parkanlage mit vielen verschlungenen Wegen inmitten von Pavillons, kleinen Teichen und künstlichen Felsformationen. An das städtische Treiben erinnern nur die Spitzen der Wolkenkratzer, deren Spitzen in der Ferne über die Mauer hinweg zu sehen sind. Viele kleine Details und verträumte Szenerien laden hier zum verweilen und träumen ein.

Direkt vor dem Eingang zur Parkanlage, auf dem kleinen See inmitten des Hauptplatzes der Altstadt, steht das berühmte Huxin Ting Teehaus, ein besonders beliebtes Fotomotiv. Zu erreichen ist es über die Neun-Biegungen-Brücke, die mit ihrem Verlauf böse Geister abhalten soll. Nach allgemeinem Glauben können die nämlich nur geradeaus gehen. Knie haben sie übrigens auch keine, daher findet man in traditionellen Gebäuden häufig erhöhte Türschwellen!

Nicht nur für den nachmittäglichen Tee, auch für Mittag- und Abendessen finden sich im näheren Umfeld des Hauptplatzes verschiedene Restaurants. Das bekannteste ist das Nanxiang Mantou Dian dank seiner Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch, Gemüse, Krabbenfleisch und Suppe (Vorsicht beim Reinbeißen!), gedämpft in aufgestapelten Körben. Zu erkennen ist das Restaurant an der langen Schlange davor. Die Wartezeit lohnt sich!

Ebenfalls Teil der Altstadt ist der Stadtgott-Tempel, eine Rekonstruktion, nachdem das Original an gleicher Stelle im Laufe der Kulturrevolution vollständig zerstört wurde. Aber Rekonstruktionen sind hier viele Gebäude, was die Begeisterung über die schönen Kulissen nicht dämpfen sollte.

Für Fotofreunde bietet sich die Stunde vor Schließung der Altstadt zwischen 21 und 22 Uhr abends an. Ein großer Teil der Geschäfte hat um diese Zeit bereits geschlossen, es ist einigermaßen leer geworden und die Gebäude sind stimmungsvoll beleuchtet.

Die Altstadt ist ein Paradies für Schnäppchenjäger, Sammler und Freunde nutzloser aber schöner Dinge.

Eintritt Yu Garden: 30 Yuan

Eintritt Stadtgott-Tempel: 5 Yuan

Yu Garden und Tempel schließen zwischen 16:30 und 17 Uhr.

Huxin Ting Teehaus und Nanxiang Mantou Dian sind bis kurz vor Schließung der Altstadt um 22 Uhr geöffnet.

Niederschlag im Badezimmer

2004 war unsere Wohnung sehr spartanisch eingerichtet. Wir hatten Matratzen und etwas Geschirr und Besteck in unserer kahlen weißen Wohnung, kaum mehr. Für die kalten Tage im Februar und März hatten wir uns elektronische Heizkörper gekauft, die unsere Stromverbrauch in ungeahnte Höhen trieben.

Anders dieses Mal: Weiße Wände nur in einem Zimmer und auch nur zwei davon, die beiden anderen Holzregale, teilweise mit Büchern darin (leider komplett chinesisch „verschlüsselt“). Bett bzw. Schlafsofa und recht annehmbare Jalousien in jedem der beiden Schlafzimmer. In der Küche Kühlschrank, Waschmaschine, Mikrowelle, Gasherd mit Abzugshaube und ein Esstisch. Ein Designer-Badezimmer mit Dusche, Badewanne und sogar Bidet, das Waschbecken aus Glas (wenngleich unglücklich konstruiert – ist man nicht vorsichtig, landet neben dem Waschbecken beinahe soviel Wasser, wie darin).

Neben dem Badezimmer ist auch das Wohnzimmer von einer Einrichtungsagentur bearbeitet worden. Hier finden sich eingelassene Wandschränke und beleuchtete Nischen sowie eine Vertäfelung in Holzoptik, welche die Wand mit dem selbstverständlich vorhandenen Fernseher (16:9, allerdings Röhre) zu zwei Dritteln umrahmt und neben beleuchteten Aussparungen für Nippes auch Halogenstrahler für indirekte Beleuchtung beheimatet. Sofa, Sessel und Couchtisch gehören ebenso zu Einrichtung, wie die Klimaanlage in jedem Zimmer. Als Bonus verfügen wir über mehrere Bilder und zwei große Stickereien in besonders aufwändigen Rahmen sowie mehrere Deko-Elemente wie Vasen und einen hübschen Strauß bunter Weidenkätzchen. Ein moderner Schaukelstuhl in Kuhfelloptik rundet das Bild ab. Kurz gesagt, es ist gemütlich und fühlt sich an, wie ein Zu Hause. Besonderes Highlight: Der große, begehbare Wandschrank, der selbst für drei Personen groß genug ist.

Da wir im Erdgeschoss wohnen, war der Parkettboden auch bei den hohen Sommer-Temperaturen von über 30 Grad einigermaßen kühl. Während der Regenzeit im Juni und Juli war der Boden teilweise derart kühl, dass an besonders feuchten Tagen (über 90 % Luftfeuchtigkeit) das Wasser, zumindest auf den Fliesen im Badezimmer, kondensierte und der Fußboden dort trotz Lüftung und offenem Fenster nur langsam trocknete. Dass sich die hohe Feuchtigkeit aber nicht auf unsere Wohnung beschränkte, zeigte sich am besten an der frisch gewaschen Wäsche, die selbst im komplett geöffneten Wintergarten länger zum trocknen brauchte.

Auch ein kleiner Garten gehört zur Wohnung, der mit seinem kleinen Holzsteg entlang der Hauswand, dem kleinen (leider defekten) Springbrunnen, einer verrosteten Hollywoodschaukel und vereinzelten Eidechsen romantisch anmutet. Sommer ist auch hier Mückenzeit, aber die Fliegengitter an jedem Fenster ließen einen das fast vergessen.

Wir lernen:

jiā

heißt:

Wohnung, Zuhause

Longhua Tempel

Longhua Tempel Shanghai

Der Longhua Tempel , welcher im 3. Jahrhundert erbaut wurde und bis heute seinen Reiz und Charme bewahrt hat, befindet sich in Shanghai, genauer an der West Longhua Road 2853 in der Nähe des Longhua Revolutionary Martyr Friedhofs und ist zu erreichen mit der Metro-Linie 3, Longcao Road Station, oder mit der Metro-Linie 7, Chuan Chang Road Station.

Es handelt sich um den wohl schönsten und größten buddhistischen Tempel im Stadtgebiet. Schon vor dem Longhua Tempel wird man von einem großen, lachenden Buddha begrüßt, am Haupttor steht eine 40 Meter hohe und aus dem Jahr 977 stammende Pagode, welche den Namen Longhua Pagode trägt. Long bedeutet Drachen und die Legende sagt, dass ein Drachen diesen Ort einst aufsuchte, daher der Name Longhua Tempel. Die farbenfrohen Gebäude im Inneren der Anlage, umgeben von viel Grün und dem Duft von Räucherstäbchen, beherbergen fünf verschiedene Haupthallen, die einen zugleich beeindrucken und verzaubern mit ihren unzähligen Figuren in allen Größen und Ausführungen. Der buchstäbliche Höhepunkt ist die siebenstöckige Pagode, von der man einen hervorragenden Blick über die Gegend und dem Longhua Tempel hat. Oben in der als Glockenturm fungierenden Pagode des Longhua Tempels, hängt eine große 5 Tonnen schwere Kupferglocke, die man bis zu dreimal anschlagen kann, um so seine Sorgen zu vertreiben. Das Anschlagen der Glocke im Longhua Tempel kostet 10 rmb, zugänglich ist der Turm leider nicht immer.

 

Das Design des Tempels stammt aus der Song-Dynastie, bekannt als Sangharama Five-Hall Style. Fünf Hallen sind entlang einer zentralen Nord-Süd Achse angeordnet. Vom Eingang aus gesehen, handelt es sich um folgende Gebäude:

– Die Maitreya Halle (Mile Dian), welche eine Statue des Maitreya Buddha und anderen in seiner Manifestation als „Budai“ oder Stoffbeutel Mönch bekannte Statuen beinhaltet.

– Die Heavenly King Halle (Tianwang Dian) In hier stehen Statuen der vier himmlischen Könige.

– Die Grand Hall of the Great Sage (Daxiong Baodian oder Mahavira Hall) ist die Haupthalle, hier finden Sie Statuen des historischen Buddha (Shakyamuni) und zwei seiner Schüler sowie Buddistavas Avalokiteśvara (weibliche Erscheinung). Rund um den vorderen Teil der Halle sind 20 Wachen der buddhistischen Gesetze angeordnet, und auf der Rückseite die sechzehn wichtigsten Arhats. Die Halle verfügt außerdem über eine alte Glocke, die im Jahre 1586 gegossen wurde, während der Wanli-Ära der Ming-Dynastie.

– Die Halle der drei Weisen (San Sheng Dian) beherbergt Statuen des Buddha Amitabha und die Buddistavas Avalokiteśvara (männliche Erscheinung) und die des Mahasthamaprapta.

– Die Abbot´s Hall (Fangzhang Shi) ist ein Ort für Vorträge und ordentliche Sitzungen.

Eintritt Longhua Tempel: 10 Yuan
Anschlagen der Glocke: 10 Yuan
Der Tempel ist von 07:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Longhua Tempel, chinesisch 龙华寺, Lónghuá sì

Yufo Tempel

Der Yufo Tempel ist am leichtesten zu erreichen von der Chang Shou Road Station, Metro-Linie 7, und liegt unweit der Kreuzung North Shaanxi Road und Anyuan Road. Es ist eine relativ kleine Tempelanlage, wobei die schmalen Wege und Höfe das Gefühl verstärken, sich auf eine Entdeckungsreise zu begeben.

Neben den üblichen aber immer wieder schön anzusehenden Hallen mit ihren vielen Buddha-Statuen, gibt es viele andere reizvolle Details zu erkunden. Dazu zählen einige wunderschöne Bonsaibäume, komplizierte und teilweise erstaunlich filigrane Schnitzereien, sowie der große Jade-Buddha im Obergeschoss eines Gebäudes, der nicht fotografiert werden darf und dem Tempel den Beinamen Jade Buddha Tempel einbrachte.

Eintritt Yufo Tempel 10 Yuan.

Der Tempel ist bis 17 Uhr geöffnet.