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Lujiazui

Lijiazui in Shanghai ist zwar nicht „typisch chinesisch“ im eigentlichen Sinn, aber Lujiazui ist eine Sehenswürdigkeit!

Das Finanzzentrum Lujiazui der Stadt Shanghai hat seinen Platz gefunden im Pudong New District, direkt am östlichen Ufer vom Huangpu, gegenüber vom Bund in Puxi. Den klassischen, teils aufwendigen Kolonialbauten am westlichen Flussufer wurden somit die schwindelerregenden Hochhäuser des Kapitalismus direkt gegenübergestellt. Nur auf den ersten Blick stoßen hier zwei Skylines aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Erst 1990 wurde in einem unglaublich rasanten Tempo der Bezirk aufgebaut, damals lebten nur wenige Bürger vor Ort, heute sind es im Bezirk Lujiazui an die drei Millionen Menschen. Lässt man Zeit und den damit verbundenen technischen Fortschritt außer Acht, sind beide Flussufer wahrscheinlich ähnlicher, als sie scheinen.

Skyline von Lujiazui 2010
Skyline von Lujiazui 2010
Skyline von Lujiazui 2004
Skyline von Lujiazui 2004

1993 gab es bereits Planungen für drei gewaltige Wolkenkratzer in Lujiazui. Zwei davon, der Jin Mao Tower und das Shanghai World Financial Center (SWFC), sind bereits fertiggestellt. Der dritte ist in Form des Shanghai Towers in Bau. Abermals größer als seine Vorgänger soll er werden (siehe Bericht „Shanghai Tower“ unter Informationen/News). Dabei zählen die beiden anderen Glaspaläste und mit ihnen der Oriental Pearl Tower, Fernsehturm und eines der Wahrzeichen der Stadt, bereits zu den höchsten Gebäuden Chinas und weltweit.

Hoch gelegene Aussichtspunkte gibt es damit ausreichend, Eintritt ist für alle fällig. Wem es auf die Höhe ankommt, der entscheidet sich für das SWFC, wegen seiner rechteckigen Aussparung im oberen Bereich auch „Flaschenöffner“ genannt. Über dieser Lücke im Gebäude führt die momentan höchste Aussichtsplattform der Welt von einer Gebäudehälfte zur nächsten, teilweise mit Glasboden und einem erschreckenden Blick in die Tiefe. Hier wird es übrigens doch noch „typisch chinesisch“: Die ursprünglich kreisrund geplante Öffnung erinnerte die Menschen zu sehr an ein japanisches Kolonialsymbol – und Symbolik ist wichtig im Land der Mitte. Zu erreichen mit Metro-Linie 2, Lujazui Station.

Shanghai Leitungswasser Trinkwasser

Über sauberes Shanghai Leitungswasser Trinkwasser dürfen sich die Einwohner des Shanghaier Distriktes Pudong freuen.

Die Einwohner des Shanghaier Distriktes Pudong New Area dürfen sich laut Shanghai Daily seit Dezember über saubereres Shanghai Leitungswasser Trinkwasser freuen, denn dann ist das Qingcaosha Reservoir in den Testbetrieb geschickt worden. Anfänglich habe das Reservoir 300,000 Tonnen Wasser pro Tag an Shanghaier Haushalte abgegeben, inzwischen seien daraus 2,3 Millionen Tonnen geworden, 7,19 Millionen Tonnen sollen es im Laufe dieses Jahres noch werden. Das Wasser, das ursprünglich aus dem Yangtze stammt, und erst in Werken in der Stadt gefiltert wird, in die es über Pipelines gelangt, solle letztendlich 10 Millionen Menschen mit qualitativ besserem Leitungswasser versorgen.

 Shanghai Leitungswasser Trinkwasser
Der Westlake in Hangzhou

Auf der nationalen Qualitäts-Skala verbessere sich dadurch die Wasserqualität in der Stadt von Stufe drei auf Stufe zwei. Während bisher 80 Prozent des shanghaier Leitungswassers aus dem Huangpu stammen, sei damit zu rechnen, dass der Yangtze nach Fertigstellung des Reservoirs rund 50% des Wassers liefere.

 Shanghai Leitungswasser Trinkwasser
Der Westlake in Hangzhou

Das neue Reservoir nimmt eine Fläche von 70 Quadratkilometern ein – das zehnfache des Westlakes in Hangzhou!

Es ist eine wichtige Maasnahme, die ergriffen wurde. Das Shanghai Leitungswasser Trinkwasser ist stark Schwermetall haltig und richt streng nach Chlor. Es sollte daher immer gründlich abgekocht werden. Zum Kochen oder zum morgendlichen Waschen und Zähneputzen kann man es bedenkenlos verwenden. Trinkwasser kann man bedenkenlos in allen Supermärkten kaufen. Von kleinen 0,6 Liter Flaschen bis hin zu 6 Liter Kanistern. Wobei von der Marke NongFu abzuraten ist, da dort Weichmacher in der Kunststoffverpackung enthalten sein sollen.

Das Projekt Verbesserung des Shanghai Leitungswasser Trinkwasser, welches im November 2007 ins Leben gerufen wurde, hat einen Investitionsbetrag von 17 Milliarden Yuan (2,5 Milliarden US-Dollar) verschlungen. Der Stausee hat auch einen großen Nutzen für die Natur, viele Vogelarten und Fische werden dort einen neuen Lebensraum vorfinden, weit ab vom Großstadtlärm.

Details zum Thema Wasserressourcen in Shanghai finde Sie in diesem PDF: http://www.chs.ubc.ca/china/shanghai.pdf

Neujahr

2011 ist das Jahr des Hasen
2011 ist das Jahr des Hasen
Am Wujiaochang
Am Wujiaochang

Wir wünschen ein frohes neues Jahr!!

Neujahr Silvester Shanghai ist, ähnlich wie Weihnachten, überall in Shanghai präsent, aber trotzdem kein wirklich wichtiges Fest in China. Dementsprechend ruhig war auch die Silvester-Nacht. Wo man in Deutschland selbst in den kleinen Ortschaften bereits tagsüber ständig vereinzelte Kracher hört, war das hier eher die Ausnahme. Dies zeigen auch die Nachtbilder, aufgenommen um kurz nach Mitternacht.

Am Wujiaochang
Am Wujiaochang

Kalt war es – das EXPO-Thermometer zeigte -1 Grad Celsius. Man hörte zwar Feuerwerk, aber nur wenig und es war kaum etwas zu sehen. Nur gelegentlich schaffte es eine einzelne Rakete über die Hochhäuser. Einige hundert Meter flussäufwärts auf dem ehmaligen Expo-Gelände findet einer der zwei städtischen Countdowns statt mit lauter Musik und einem verhaltenen Feuerwerk auf dem Huangpu. Der andere Countdown wird im teuren Barviertel Xintiandi gefeiert. Ähnliche Veranstaltungen am Bund und in Lujiazui am Oriental Pearl Tower wurden kurzfristig wegen Sicherheitsbedenken abgesagt.

Jetzt sind wir gespannt auf das Frühlingsfest im Februar, wenn das chinesische Neujahr sieben Tage lang gefeiert wird. Es wird wohl mehr zu sehen sein über der Skyline von Lujiazui.

Das EXPO-Thermometer
Das EXPO-Thermometer

Wir lernen:

 xīnnián kuàilè

heißt:

frohes neus Jahr

Die Nanpu-Brücke
Die Nanpu-Brücke

Shanghai Expo 2010 – Ganz großes Kino Teil 4

Shanghai Expo 2010 Teil 4: Von Hasen und Löwen

Der Pavillon Macaos auf der Shanghai Expo 2010 ist einer optisch gelungensten. Er hat die Form eines großen Hasen mit beweglichem Kopf und Schwanz. Laut chinesischer Mythologie ist der hier dargestellte Jade-Hase der Wächter des Nantianmen, der Tür zu einem Märchenland. Das ist nicht unpassend, berücksichtigt man den Wohlstand und die vielen ausgefallenen Hotels und Casinos, denn in Macao ist Glücksspiel legal im Gegensatz zu Hongkong und China. Die Höhe des Pavillons mit 19,99 Metern symbolisiert den Wiederanschluss ans Mutterland China im Jahre 1999. Im Inneren des Pavillons begibt man sich auf einen filmischen Rundgang durch die Sonderverwaltungszone. Die Leinwand verläuft entlang des gesamten Weges, man muss der Projektion durch das Gebäude folgen. Durch den Pavillon begleiten einen ein Junge, ein Mädchen und ein Erwachsener und erklären einem dabei verschiedene Sehenswürdigkeiten, Feste und einen kleinen Teil der Geschichte der Region. Teile der Leinwand sind hervorgehoben, so dass die Projektionen Struktur erhalten und alles plastischer wirkt. Insgesamt ein positives Beispiel für einen Pavillon mit Filmvorführung durch den Charakter eines gemeinsamen Spazierganges anstelle einer rein passiven Kinovorstellung.

Der Pavillon von Singapur war insbesondere durch die VIP-Behandlung auf der Shanghai Expo 2010 reizvoll. Das ist nicht im übertragenen Sinne zu verstehen. Für die meisten Pavillons, über die wir in diesem vierteiligen Beitrag berichtet haben, waren wir und der Rest unseres Chinesisch-Kurses vorangemeldet. Wir mussten nicht anstehen sondern konnten über gesonderte Eingänge die Ausstellungen betreten. Aber nur hier wurden wir während des gesamten Aufenthaltes dem Rest des Publikums gegenüber bevorzugt behandelt, sogar von diesem getrennt. Einen einzigartigen Rhythmus habe die Stadt. Durch die vielen verschiedenen Kulturen entstehe im Zusammenspiel mit ständigem Fortschritt und der Umwelt eine „Urbane Symphonie“. Etwa so beschreibt der an die Besucher ausgegebene Fächer das Land. Daraus ergibt sich ein roter Faden, wie er uns bisher in keinem anderen Pavillon begegnet ist, ein musikalischer. Eindringliche Rhythmen untermalen die teils interaktive Ausstellung im Erdgeschoss, die wir wegen unserer Führung nur überfliegen konnten. Eine Etage darüber wird es popig. Ein Quartet aus bekannten Sängerinnen und Sängern Singapurs liefert die Stimmen zu einem Musikvideo über die Hauptstadt des kleinen südostasiatischen Staates. Von unseren gepolsterten VIP-Sesseln in der ersten Reihe hatten wir einen optimalen Blick auf die große Panoramaleinwand und damit auf die schönsten Ecken der Löwen-Stadt (Sanskrit: Singha ~ Löwe, Pura ~ Stadt).

Das klare Highlight dieses Shanghai EXPO 2010 -Tages war die Dachterrasse mit Garten, Nebelanlage und Aussicht auf die umliegenden Pavillons und die Lupu-Brücke, die in einem großen Bogen den nahen Huangpu überspannt. Dank der Voranmeldung war unsere Gruppe hier nahezu ungestört, so dass die idyllische, fast surreale Umgebung mit der harmonischen Hintergrundmusik voll zur Geltung kam. Mitten in Blumen und Bäumen, die man sonst nur im tropischen Klima Singapurs findet, vergisst man leicht die Hektik der Großstadt! Wenn man sich etwas Zeit nimmt, findet man hier oben auch ohne Führung für einen kurzen Moment diese Ruhe.

Wir lernen:

tùzi

heißt:

Hase

Ende Shanghai Expo 2010 Teil 4

Nächster Halt: Steckdose

Im Falle des EXPO-Geländes der Stadt Hannover hatte man im Zweifelsfall Zeit, sich mit der Nachnutzung zu befassen. Der wesentliche Teil des Gebietes mit den großen Hallen war vorher das Messegelände der Stadt und ist es auch nach dem Ende der Weltausstellung wieder geworden. Die östliche Hälfte mit den meiste Länderpavillons war nach dem Ende der EXPO 2000 zu einem Teil bereits verplant, was auch die weitere Nutzung einiger Pavillons an ihren dortigen Standorten einschloss. Einige Bauruinen und leerstehende Gebäude zeigen, dass selbst nach zehn Jahren die Nachnutzung noch nicht vollständig gelungen ist. Der Randlage des Gebietes ist es zu verdanken, dass sich die öffentliche Empörung in Grenzen hält.

In Shanghai ist die Lage der EXPO 2010 deutlich zentraler – nur sechs Kilometer vom Stadtzentrum entfernt zu beiden Seiten des Huangpu, umringt von Wohngebieten und von der hohen Nanpu-Brücke gut zu überblicken. Während man in Hannover den Eindruck hatte, sich durch eine Parkanlage zu bewegen, die nur dazu bestimmt war, den verschiedensten Nationen als Bühne zu dienen, merkt man auf dem Gelände in Shanghai, dass das Areal auch eine Zukunft hat. Vereinzelt stehen schlichte Versorgungsgebäude zwischen den Pavillons, die nicht wirken, als müssten sie nach der Weltausstellung weichen. Größere neue Straßen durchziehen bereits samt Fahrradstreifen, Ampeln und Straßenschildern das Gelände – viel Platz für viele begeisterte Besucher. Ob dort, wo jetzt noch für einen Blick auf Nationen wie die Vereinigten Arabischen Emiraten oder auch Deutschland angestanden wird, schon in wenigen Monaten wie geplant erste Dienstleistungsunternehmen einziehen werden?

Einen deutlicheren Blick in eine mögliche Zukunft erlauben einem die 120 Volvo-Elektrobusse, die auf dem Gelände unterwegs sind. Sie erscheinen wie eine futuristische Version der Oberleitungsbusse, wie sie in einigen älteren Teilen Shanghais noch heute unterwegs sind. Vielleicht deren Ablösung, denn der spätere Einsatz auf den öffentlichen Straßen der Stadt scheint sichere Sache zu sein. Vereinzelt sind die neuen Volvo-Elektros auch schon im Linienverkehr zu beobachten. Im Gegensatz zu den an elektrischen Hochleitungen geführten Bussen, hängen die neuen Exemplare nicht mehr dauerhaft an der Steckdose. Einmal komplett aufladen dauert acht Stunden, dann reicht’s auch erst mal für 100 Kilometer. Bei Bedarf sind oberhalb einiger Bushaltestellen zusätzlich Kontakt-Schienen angebracht, Ladestationen, die mittels ausfahrbaren Stromabnehmern angezapft werden können, während unten die Fahrgäste ein- und aussteigen.

Wir lernen:

jīnhòu

heißt:

Zukunft

Der Bund

Überall in Shanghai stößt man noch heute auf Erinnerungen an die Öffnung der Stadt für Kaufleute und Missionare bis Anfang des letzten Jahrhunderts. Am deutlichsten spürt man die Einflüsse an zentraler Stelle, am Bund, der westlichen Uferpromenade des Huangpu in der Innenstadt. Die Engländer haben sich hier übrigens eines ursprünglich persischen Wortes für künstliche Deiche bedient, und bezeichneten mit dem abgeleiteten Bund [bʌnd] einen Kai in englischen Vertragshäfen Chinas.

Auf der anderen Straßenseite der hier verlaufenden Zhongshan Dong 1 Lu, bildet die ansehnliche Reihe westlicher Gebäude der Kolonialzeit einen einmaligen Kontrast zur Skyline der Finanzhochburg Lujazui gegenüber. Darüber hinaus verleiht die Kulisse der eigentlichen Uferpromenade erst ihren Charme und ihr internationales Flair, verstärkt noch durch die vielen Gesichter aus allen Teilen der Welt. Heute werden die Bauwerke aus der Zeit des vorletzten Jahrhundertwechsels vor allem von Banken, westlichen Marken und vom Peace Hotel genutzt.

Besonders sehenswert ist der Bund in den späten Nachmittagsstunden, wenn sich das Licht der untergehenden Sonne in den Glasfassaden von Jin Mao Building und Oriental Pearl Tower spiegelt und hinunter auf die Flussoberfläche geworfen wird. Und natürlich Abends muss man hier gewesen sein. Nichts bleibt im Dunkeln, nichts bleibt unbeleuchtet – die alten Gebäude am Westufer, die neuen vom Ostufer und natürlich die vielen Touristenboote auf dem Huangpu. Es gibt viel zu sehen und zu entdecken auf der über anderthalb Kilometer langen Strecke, buntes Treiben überall. Auf der gegenüberliegenden Seite zum Beispiel wurden ganze Fassaden zu gigantischen Monitoren umfunktioniert. Während man staunend den Blick schweifen lässt, kann es vorkommen, dass einen wildfremde Asiaten bitten, für ein Foto mit ihnen zu posieren – der Europäer als Andenken! Oder man wird von Menschen angesprochen, die einfach nur ihre Fremdsprachenkenntnisse ausprobieren möchten. So wie der Lehrer aus einer nordchinesischen Stadt, der seit Jahren Englisch unterrichtet, sich aber noch nie zuvor mit einem englischen Muttersprachler unterhalten hat – und dann auch noch als erstes an eine Deutschen gerät…

Am vollsten ist der Bund in der Mitte, auf der Höhe des Peace Hotels mit seinem auffallend grünen Dach. Denn dort endet die berühmte Nanjing Road und es treffen somit zwei der wichtigsten Touristenzentren Shanghais aufeinander. Und hier landet man auch, wenn man mit der U-Bahn kommt (Metro-Linie 2, East Nanjing Road Station). Um dem Gedränge zu entgehen, sollte man ein paar hundert Meter flussauf- oder abwärts laufen. Dort findet sich meist ein Plätzchen, an dem man eher die Gelegenheit hat, um die Eindrücke auf sich und seine Kamera wirken zu lassen. Noch ruhiger ist es auf der Dachterrasse des Peace Hotels. Ein teures Bier, ein Glas Wein zum fünf-Sterne-Preis – das sind die Kosten für eine unschlagbare Aussicht auf die Promenade, den Huangpu und Lujazui.

Der schnellste Weg vom Bund nach Lujazui ist übrigens nicht die U-Bahn. Schneller (und mit zwei Yuan auch günstiger) geht es mit der Fähre, oder für luxuriöse 45 Yuan mit dem Sightseeing-Tunnel, in dem man in einer Kabine eine effektvolle Lichtshow unter dem Fluss durchfährt.

Nan Pu – Brücke

Etwa sechs Kilometer vom Stadtzentrum entfernt in südlicher Richtung, überquert die gewaltige Nanpu-Brücke den Huangpu, nicht weit entfernt vom Gelände der EXPO 2010. 1991 erbaut und mit einer Gesamtlänge von 765m, gehört sie zu einem der neueren Bauwerke der Stadt, ist aber einen genaueren Blick wert.

Nur von der Puxi-Seite (westliches Flussufer), kann man für kleines Geld über einen Fahrstuhl den Gehweg am Rande der Fahrbahn erreichen. Der Ausblick ist nicht vergleichbar zu dem vom Jin Mao Tower oder dem Shanghai World Financial Center bei gutem Wetter. Aber man hat einen ausgezeichneten Blick auf den rege befahrenen Huangpu und die umliegenden Gebiete. Die zahlreichen Fabriken und Werften sind inzwischen größtenteils dem EXPO-Gelände gewichen. Was die Umgebung zweifellos aufgewertet hat, ist gleichzeitig ein Verlust für die Kamera. Ausreichend Fotomotive finden sich dennoch immer.

Das wahrscheinlich schönste Motiv in diesem Zusammenhang ist die Brücke selbst, insbesondere mit abendlicher Beleuchtung. Wer diesen Anblick inklusive Reflexionen im darunter liegenden Fluss, aus der Nähe genießen möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Auf der Puxi-Seite bietet sich die Süd Weima Lu an, die bis an die nördliche Seite der Brücke reicht. Hier findet man auch ein großes Restaurant auf einem Boot, geschmückt mit riesigen goldenen Drachen und meist festlich beleuchtet, sowie eine Fährstation. Auf der gegenüberliegenden Seite in Pudong führt die Nanmatou Lu auf der südlichen Seite der Brück bis zur korrespondierenden Station der Fähre. Rechts davon führt eine kleine, von Mauern gesäumte Straße bis direkt an das Flussufer.

Bei der Gelegenheit sollte man sich auch eine Fahrt mit der Fähre nicht entgehen lassen, während derer die Nanpu-Brücke unterquert wird. Der Fahrpreis ist minimal, da es sich um ein öffentliches Verkehrsmittel für Jedermann handelt.

Vorsicht nur am späten Abend: Um etwa 23:30 Uhr ist Feierabend. Die Lichter der Brücke werden gelöscht, der Betrieb der Fähre endet.