Diese Momentaufnahme – NO SPITTING, wurde fotografiert in der Metro-Station East Nanjing Road, Linie 2, Shanghai.
Eine der vielen Erziehungsmaßnahmen der Regierung, an die weiterlesen…
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Sich mit der Metro durch Shanghai zu bewegen ist relativ einfach. Es gibt übersichtliche Netzpläne, Stationen werden bereits aus einiger Entfernung durch Hinweisschilder angekündigt und Transfer-Möglichkeiten zwischen den Metro-Linien sind deutlich gekennzeichnet. Auch das Bezahlen ist nicht schwierig. Von der SPTC wird der Preis beim Verlassen des Tarifbereichs automatisch abgebucht. Einzelkarten werden in der Startstation gekauft, über einen Touchscreen am am Automaten wird die Zielstation ausgewählt.
Abenteuerlicher geht es im Busverkehr zu. Die Bushaltestellen sind zwar, ebenso wie die Metro-Stationen, mit englischen Namen beschriftet, die auch kurz vor dem Stopp im Bus durchgegeben werden, aber es gibt keine Liniennetzpläne. Angesichts der großen Menge an Linien ist das nicht verwunderlich – eine übersichtliche Darstellung wäre kaum machbar. Entsprechend unübersichtlich sind auch die Umstiegsmöglichkeiten. Nur Streckenpläne für die einzelnen Buslinien gibt es, allerdings rein chinesisch! Sogar einige Linienbezeichnungen setzen sich allein aus chinesischen Schriftzeichen zusammen. Um sich einigermaßen orientieren zu können, sollte man sich die Zeichenfolge einiger wichtiger Haltestellen einprägen, insbesondere die der Heimatadresse, und die Buslinien die dort halten. Denn das Netz ist sehr dicht und überall in der Stadt tauchen immer wieder Buslinien auf, die einen an einen bekannten Ort bringen können. Mit etwas Glück spart man sich so überflüssige Fußwege und Transfers gegenüber einer Fahrt mit der U-Bahn. Zu sehen gibt es auch mehr.
Bei der Orientierung hilft auch Google Maps Hongkong (maps.google.com.hk/maps). Dort kann man nach Eingabe von Start- und Ziel-Adresse die Route mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzeigen lassen. Eher die Ausnahme aber dennoch kniffelig sind auch verkürzte Linienführungen, bei denen weniger stark frequentierte Abschnitte der Strecke nicht von jedem Bus der Linie angefahren werden. Das ist zwar auch in Deutschland üblich, hier aber schwerer ersichtlich. Den Hinweis auf eine verkürzte Route findet man in aller Regel auf einem großen weißen Schild unten links hinter der Windschutzscheibe – ebenfalls ausschließlich auf chinesisch. Bei normaler Streckenführung fehlt dieses Hinweisschild.
Komplizierter wird es auch beim Bezahlen. Es gibt zwei Varianten.
Variante 1: Bei kürzeren Linien ist der Fahrpreis von der Zahl der zurückgelegten Stationen unabhängig. Die Preise stehen auf den Streckenplänen an den Haltestellen und außen am Bus, bezahlt wird (passend!) vorne beim Fahrer.
Variante 2: Bei längeren Linien errechnet sich der Preis aus der zu fahrenden Strecke, bezahlt wird bei einem Schaffner im hinteren Bereich. Die Preise verstecken sich auf den Streckenplänen an den Stationen und auf Preistafeln im Bus (alle Stationsnamen auf chinesisch!). Falls man den Preis nicht kennen sollte, empfiehlt es sich, einen Stadtplan dabei zu haben, denn auf englisch kommt man bei Schaffner und Fahrer oft nicht voran. Auch die Namen bekannter Orte helfen nur bedingt, da sich die Aussprache im Chinesischen im Allgemeinen grundlegend von der uns bekannten unterscheidet. Beispielsweise fragt man Passanten trotz gleicher Schreibweise oft vergeblich nach „McDonalds“.
Der EXPO ist es wahrscheinlich zu verdanken, dass in den letzten Jahren alle unklimatisierten Busse von Shanghais Straßen verschwunden sind und mit ihnen einige Modelle, die wenig vertrauenswürdig erschienen.
Gute Fahrt!
Kaum ein anderes Transportsystem wächst so schnell, wie die Shanghai-Metro. 1995 mit einer Linie eröffnet, bestand sie bei unserem ersten Besuch 2004 aus zwei U-Bahn- und zwei S-Bahn-Linien (Linie 5 nur am Stadtrand in die Vorstädte). Zwei Jahre später war mit Linie 4 die dritte U-Bahn hinzugekommen. Seither ist das Wachstum mit Bevorstehen der EXPO 2010 sprunghaft angestiegen – das Netz besteht im Jahr der Weltausstellung aus zwölf Linien, wobei Linie 13 zurzeit ein reines EXPO-Shuttle mit drei Stationen ist, die beide Hälften des Ausstellungsgeländes an den gegenüberliegenden Flussufern miteinander verbindet.
Das Liniennetz ist dabei nicht Sternförmig ausgerichtet, sondern legt sich wie ein Gitter über die gesamte Stadt. Der Grund hierfür ist offensichtlich, wenn man einmal zur Hauptverkehrszeit an der zentralen U-Bahn-Station am People’s Square gewesen ist. Obwohl hier nur drei Linien halten, sind die Menschenmassen enorm.
Tarife:
Das Tarifsystem der Shanghai-Metro ist Distanz-basiert. Bis zu einer Strecke von 10 km kostet eine Fahrt 3 Yuan. Danach kommt in 10 km-Abschnitten je 1 Yuan hinzu. Höchstpreis zur Zeit beträgt 9 Yuan.
Zukunft:
Bis Mitte der 2020er Jahre ist geplant, dass Netz auf 18 Linien zu erweitern und bestehende Strecken weiter auszubauen (bestes Beispiel: EXPO-Linie 13, die langfristig die Stadt in West-Ost-Richtung komplett durchqueren soll). Damit wäre der Übergang geschafft – von einem der weltweit am schnellsten wachsenden zu einem der größten U-Bahn-Netze der Welt.
Softopening in der U-Bahn:
Metro-Linie 10 verläuft quer durch die gesamte Stadt vom Nordosten der Stadt bis zum Hongqiao-Ariport und Zoo im Südwesten, an dem die Inlandsflüge abgewickelt werden. Die Linie hat über 20 Stationen, darunter „Tongji University“, „East Nanjing Road“ und „Yu Yuan“. Dennoch fuhren die Züge der Linie bis vor kurzem ausschließlich zwischen neun Uhr morgens und 16 Uhr am Nachmittag, also außerhalb der Hauptverkehrszeit. Auch jetzt sind die Betriebszeiten noch stark eingeschränkt. Der Grund: Linie 10 wurde erst kurz vor Beginn der EXPO vor sechs Monaten eröffnet und befindet sich immer noch in einer Art Testbetrieb. Eine Öffnung von fünf Uhr morgens bis 23 Uhr abends wie bei den anderen Linien erfolgt erst, wenn die Testphase erfolgreich beendet ist – genaue Dauer unbekannt.
Lest hierzu auch den Artikel „Shanghai Public Transportaion Card (SPTC)“ in der Rubrik Wissenswertes.
Die Shanghai Public Transportation Card (SPTC) ist ein wiederaufladbares Zahlungsmittel im Kreditkarten-Format. Akzeptiert wird es im gesamten öffentlichen Nahverkehr der Stadt (Busse, Metrolinien, Fähren, Magnetbahn Maglev) sowie in Taxen, Parkhäusern, 24Stunden-Shops und bei McDonalds. Einer der nennenswertesten Vorteile ist die kontaktlose Abbuchung von der Karte. Hierdurch muss sie nicht aus Rucksack oder Brieftasche herausgenommen werden – man kann bequem den geschlossenen Geldbeutel über das Buchungsfeld führen.
Am einfachsten ist die Karte in der Metro an den Informationsschaltern zu erhalten. Gerade durch die EXPO kann man sich hier auch auf englisch gut verständlich machen. Pfand für die Karte beträgt 20 Yuan. Seit 2006 wird die Karte auch in Suzhou und Hangzhou akzeptiert, zwei der wichtigsten Ausflugsziele für Shanghai-Reisende.
Vergünstigungen:
An einigen Umsteigepunkten im Metrosystem ist man gezwungen, beim Wechsel der U-Bahn-Linie die Tarifzone zu verlassen. Während man mit einem Einzelticket hier für beide Fahrabschnitte den Mindestfahrpreis von 3 Yuan zahlen müsste, wird bei Nutzung der SPTC die Fahrstrecke als eine Einheit berechnet und der Preis somit günstiger.
Eine weitere Vergünstigung von einem Yuan erhält man beim Umsteigen innerhalb von zwei Stunden innerhalb des gesamten Metro- und Busliniennetzes.
Einen zusätzlichen 10%-Bonus erhält man, wenn man mit einer Karte 70 Yuan in einem Monat nur für Fahrten mit der Metro ausgibt.
Die Rabatte werden der Karte automatisch gutgeschrieben.
Lest hierzu auch den Artikel „Shanghai-Metro“ in der Rubrik Informationen/News!