Ende der Regensaison

Nach drei Tagen im Hochofen kam für Nordchina am 8. Juli zunächst eine Abkühlung, in Südchina blieb es unangenehm heiß. Für Beijing sei es die heißeste erste Juli-Woche seit 50 Jahren gewesen mit Temperaturen bis 42,9°C in der Innenstadt, schreibt Shanghai Daily. Auch die Wasser- und Stromversorgung seien dort in einigen Wohngebieten kurzzeitig unterbrochen gewesen.

Shanghai könne unter Umständen bereits kommende Woche einer ähnliche Hitzewelle gegenüberstehen, nachdem sich das Ende der Regensaison für Dienstag oder Mittwoch ankündige. Mit Temperaturen bis 40°C sei zu rechnen.

Deutschland: Wulff wird Bundespräsident

Auch in Fernost bleibt der neue Mann an der Spitze der Republik nicht unbemerkt. So beschäftigte sich die englischsprachige shanghaier Tageszeitung auf einem Drittel von Seite 8 mit dem neuen Staatsoberhaupt, genaugenommen mit seiner Frau. Deutschland verleihe die neue First Lady Glanz, Zauber. Köpfe habe sie verdreht mit ihrer großen Gestalt, ihrem beeindruckenden Auftreten und ihren glamourösen Kostümen. Und auch hier wurde es nicht übersehen – das große Tattoo auf ihrer rechten Schulter. Zum Medienliebling sei sie bereits lange vor der Vereidigung ihres Ehemannes geworden und auch die wiederholten Vergleiche mit Carla Bruni und Michelle Obama bleiben nicht unerwähnt, bis hin zum Zitat eines Titels der deutschen Zeitschrift Bunte: „Wird Bettina Wulff Deutschlands Michelle Obama?“. Alle drei Frauen seien in ihren jeweiligen Ländern als Inbegriff moderner Frauen bezeichnet worden. Von Lob für modebewusstes Auftreten und trendsetzendem Stil ist im Folgenden die Rede. Obama, Bruni und Wulff seien Symbole einer neuen Generation.

Entsprechend habe man nach der Wahl in den Zeitungen ebenso viele Bilder von Bettina, wie von Christian zu sehen bekommen.

Zitiert wird noch eine weitere große deutsche Zeitung, Die Zeit: „Sie zu wählen, war Wulffs beste Entscheidung bisher. […] Deutschland bekommt eine First Lady, deren Bilder die Soldaten gerne in ihren Spinden aufhängen werden.“ Ob das der Verteidigungsminister gelesen hat…?

37° Celsius

Wie eine englischsprachige Tageszeitung aus Shanghai in der Ausgabe vom Samstag, den 03. Juli, berichtete, haben die Sanitätsstationen der EXPO am vorangegangenen Freitag zahlreiche Fälle von Hitzschlag gemeldet, nachdem die Temperaturen im Tagesverlauf auf 37° Celsius gestiegen waren. Auch städtische Krankenhäuser verzeichneten scheinbar einen deutlichen Anstieg hitzebedingter Erkrankungen. Als Beispiel hierfür nennt die Zeitung das Shanghai Children’s Medical Center unweit des EXPO-Geländes im Stadtteil Pudong. Bis halb vier am Nachmittag seien dort 3.100 Patienten aufgenommen worden – 600 mehr, als an durchschnittlichen Tagen. Die Kinder haben vornehmlich an Fieber, Verdauungsstörungen und Bauchschmerzen gelitten, ausgelöst durch die hohen Temperaturen. Auch das Shanghai No. 1 Peoples Hospital habe 20 Prozent mehr Patienten gehabt, als üblich, darunter hauptsächlich Kinder und ältere Menschen. Infolge dessen sei bereits morgens durch das shanghaier Wetter-Büro die zweithöchste Hitzewarnung ausgerufen worden.

Naheliegend ist, dass an solchen Tagen auch das städtische Stromnetz höheren Anforderungen begegnen muss, wenn überall die Klimaanlagen auf Hochtouren laufen. So habe der Strombedarf im Verlauf des Freitags den diesjährigen Rekordwert von 22,62 Megawatt erreicht. Man könne aber laut Angaben des zuständigen Stromanbieters einen Bedarf bis 25,5 Megawatt decken, womit auch für die Zukunft nicht mit Problemen bei der Stromversorgung zu rechnen sei.

The Eastern has landed

ES IST SOWEIT: Am 19.06.2010 sind wir um 07:00 Uhr in Shanghai (China) wieder einmal sicher gelandet. Zunächst ging es in den WalMart, einen Megastore für Lebensmittel und was man sonst noch braucht, um Reinigungsmittel zu beschaffen und einige andere Kleinigkeiten wie Toilettenartikel und Wasser. Ein Ventilator und eine Bambusmatte für das Bett (siehe Artikel „Bambus-Nächte“ unter Wissenswertes) nahmen wir für die kommende heiße Zeit ebenfalls mit. Danach fuhren wir erstmals in unsere neue Wohnung. Zum Glück hatte Schwiegermutter, wie immer, für den Transport in die City mit dem Auto gesorgt – angenehm klimatisiert. Im WalMart und im Taxi zur Wohnung wurden die Temperaturen ebenfalls künstlich niedrig gehalten. Da die Wohnung zunächst dringend gelüftet werden musste, war die Klimaanlage dort somit anfangs keine Option. Bei 34°, einer Luftfeuchtigkeit von über 80%  und nahezu zwei durchgemachten Nächten, war die Grundreinigung weniger angenehm. Für Fenster und Rahmen ließen wir dann aber ein Reinigungsteam bestehend aus zwei Frauen kommen.
Die nächsten Tage bekamen wir dann mehr Abkühlung, als uns lieb war: Temperaturen um die 25°C und VIEL Regen – wir befanden uns mitten in der Regensaison, die sich üblicherweise über die gesamte zweite Juni-Hälfte erstreckt und bis in den Juli hineinreicht. Und danach? Trocken und heiß! Naja, wenigstens trocken (siehe Artikel „Niederschlag im Badezimmer“ unter Leben in Shanghai).

Wir lernen:

Zhōngguó

heißt:

China

Die Gepäck-“Aufgabe“

Von Hannover nach Shanghai mit China Eastern pro Passagier ein Gepäckstück mit bis zu 30kg und dann nochmal eines für die Kabine mit höchstens acht Kilogramm und vorgegebenen Maximalmaßen. Ähnliche Vorgaben gelten zur Zeit für die meisten Langstreckenflüge. Was nach viel klingt, wird erstaunlich wenig, wenn man einen längeren Auslandsaufenthalt plant.

Problematisch wird es insbesondere, wenn die Fluglinien diese Vorgaben beim Check-In immer genauer nehmen. So waren wir bei unserem Flug von Beijing nach Frankfurt vor sechs Jahren derart überladen, dass wir nur unter größten Anstrengungen den Flughafen erreicht haben.

Bei unserem aktuellen Flug nach Shanghai hingegen, wurde bei der Gepäckaufgabe erstmals auch das Handgepäck mit gewogen. Wir zwei standen somit kurz darauf dank insgesamt 16 Kg Übergewicht vor unserer Gepäck-“Aufgabe“. Koffer auf – Klamotten raus – Koffer zu – nochmal wiegen – noch zu schwer!

Nach weiteren Packversuchen und den verschiedensten Überlegungen, was mit dem überschüssigen Gepäck anzustellen sei (anziehen, wegschmeißen, teuer verschicken…), fanden wir die Lösung: Wir nahmen das Übergewicht aus dem Handgepäck, gaben unsere Koffer auf, holten uns für das erleichterte Handgepäck die Freigabescheine und packten, nachdem wir um die Ecke gebogen waren, all das, was wir herausgenommen hatten, wieder zurück ins Handgepäck.

Einzig eine Flasche Himbeergeist blieb durch das Hin und Her auf der Strecke, da sie schlussendlich im Kabinengepäck gelandet wäre, in dem aber nur minimale Flüssigkeitsmengen erlaubt sind. Der Schnaps endete als Geschenk für den Schalter-Angestellten, zum einen, da wir ihm im Laufe der vergangenen dreiviertel Stunde so viele Unannehmlichkeiten bereitet hatten (seine letzten Worte waren übrigens: „Packen Sie aber bitte nicht wieder ein, was Sie da grade herausgenommen haben!“), zum anderen, da wir schlicht nicht wussten, wohin damit.

Unsere letzte Sorge sollte sich als ungerechtfertigt herausstellen – beim Boarding interessierte sich niemand mehr für das Gewicht des Handgepäcks, das so auffallend mit den gelben Freigabescheinen gekennzeichnet war.

Shanghai wird konkurrenzfähiger

In der Liste der 500 konkurrenzfähigsten Städte der Welt, welche alle zwei Jahre neu veröffentlicht wird, steigt Shanghai um 9 Plätze nach oben und steht nun auf Platz 37.
Die Liste wird von der Chinese Academy of Social Sciences erstellt.
Weiter chinesische Städte der Top 50 sind Hong Kong auf Platz 10, und Taipei auf Platz 38.

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