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m(i)ao

Katze im Baum
Katze im Baum

Die International School der Tongji Universität ist ein Paradies für Katzen. Treu finden sich jeden Morgen die gleichen drei oder mehr Streuner vor dem Haupteingang ein oder verstecken sich in den Büschen daneben. Jetzt, wo die Tage langsam kühler werden, lassen sie sich auch häufiger durch die wärmenden Sonnenstrahlen hervorlocken und räkeln sich darin, sobald die Masse der Studenten in den Klassenräumen verschwunden ist.

Sie kommen hierher, weil sie gewissenhaft von den Wachmännern mit Nahrung versorgt werden. Passend dazu konnten wir in einer ganz anderen Ecke Shanghais einige Menschen beobachten, die ebenfalls mehrere heimatlose Katzen mit Futter versorgten. Auch hier machte es den Eindruck, als handele es sich um ein langfristiges Engagement.

Dieses Bild entstand im August vor dem Eingang der International School der Tongji Universität. Es zeigt eine der Katzen, die wir dort fast jeden Tag seit unserer Ankunft sehen. Auf den Baum wurde sie durch einen lautstarken und recht großen Hund getrieben.

Wir Lernen:

māo

heißt:

Katze

Shanghai Metro

Kaum ein anderes Transportsystem wächst so schnell, wie die Shanghai-Metro. 1995 mit einer Linie eröffnet, bestand sie bei unserem ersten Besuch 2004 aus zwei U-Bahn- und zwei S-Bahn-Linien (Linie 5 nur am Stadtrand in die Vorstädte). Zwei Jahre später war mit Linie 4 die dritte U-Bahn hinzugekommen. Seither ist das Wachstum mit Bevorstehen der EXPO 2010 sprunghaft angestiegen – das Netz besteht im Jahr der Weltausstellung aus zwölf Linien, wobei Linie 13 zurzeit ein reines EXPO-Shuttle mit drei Stationen ist, die beide Hälften des Ausstellungsgeländes an den gegenüberliegenden Flussufern miteinander verbindet.

Das Liniennetz ist dabei nicht Sternförmig ausgerichtet, sondern legt sich wie ein Gitter über die gesamte Stadt. Der Grund hierfür ist offensichtlich, wenn man einmal zur Hauptverkehrszeit an der zentralen U-Bahn-Station am People’s Square gewesen ist. Obwohl hier nur drei Linien halten, sind die Menschenmassen enorm.

Tarife:

Das Tarifsystem der Shanghai-Metro ist Distanz-basiert. Bis zu einer Strecke von 10 km kostet eine Fahrt 3 Yuan. Danach kommt in 10 km-Abschnitten je 1 Yuan hinzu. Höchstpreis zur Zeit beträgt 9 Yuan.

Zukunft:

Bis Mitte der 2020er Jahre ist geplant, dass Netz auf 18 Linien zu erweitern und bestehende Strecken weiter auszubauen (bestes Beispiel: EXPO-Linie 13, die langfristig die Stadt in West-Ost-Richtung komplett durchqueren soll). Damit wäre der Übergang geschafft – von einem der weltweit am schnellsten wachsenden zu einem der größten U-Bahn-Netze der Welt.

Softopening in der U-Bahn:

Metro-Linie 10 verläuft quer durch die gesamte Stadt vom Nordosten der Stadt bis zum Hongqiao-Ariport und Zoo im Südwesten, an dem die Inlandsflüge abgewickelt werden. Die Linie hat über 20 Stationen, darunter „Tongji University“, „East Nanjing Road“ und „Yu Yuan“. Dennoch fuhren die Züge der Linie bis vor kurzem ausschließlich zwischen neun Uhr morgens und 16 Uhr am Nachmittag, also außerhalb der Hauptverkehrszeit. Auch jetzt sind die Betriebszeiten noch stark eingeschränkt. Der Grund: Linie 10 wurde erst kurz vor Beginn der EXPO vor sechs Monaten eröffnet und befindet sich immer noch in einer Art Testbetrieb. Eine Öffnung von fünf Uhr morgens bis 23 Uhr abends wie bei den anderen Linien erfolgt erst, wenn die Testphase erfolgreich beendet ist – genaue Dauer unbekannt.

Lest hierzu auch den Artikel „Shanghai Public Transportaion Card (SPTC)“ in der Rubrik Wissenswertes.

Die Altstadt und Yu Yuan

Geschwungene Dächer, aufwändige Holzverzierungen, rote Lampions und prachtvolle Laternen – eines der ersten Bilder, die einem im Zusammenhang mit China in den Sinn kommen. Hier in der Altstadt, zu Fuß zu erreichen innerhalb von 20 Minuten von der East Nanjing Road in südlicher Richtung, oder mit der Metro-Linie 10, Yuyuan Garden Station, findet man all dies und mehr. Den Kern der Altstadt bildet der Yu Garden, eine Parkanlage mit vielen verschlungenen Wegen inmitten von Pavillons, kleinen Teichen und künstlichen Felsformationen. An das städtische Treiben erinnern nur die Spitzen der Wolkenkratzer, deren Spitzen in der Ferne über die Mauer hinweg zu sehen sind. Viele kleine Details und verträumte Szenerien laden hier zum verweilen und träumen ein.

Direkt vor dem Eingang zur Parkanlage, auf dem kleinen See inmitten des Hauptplatzes der Altstadt, steht das berühmte Huxin Ting Teehaus, ein besonders beliebtes Fotomotiv. Zu erreichen ist es über die Neun-Biegungen-Brücke, die mit ihrem Verlauf böse Geister abhalten soll. Nach allgemeinem Glauben können die nämlich nur geradeaus gehen. Knie haben sie übrigens auch keine, daher findet man in traditionellen Gebäuden häufig erhöhte Türschwellen!

Nicht nur für den nachmittäglichen Tee, auch für Mittag- und Abendessen finden sich im näheren Umfeld des Hauptplatzes verschiedene Restaurants. Das bekannteste ist das Nanxiang Mantou Dian dank seiner Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch, Gemüse, Krabbenfleisch und Suppe (Vorsicht beim Reinbeißen!), gedämpft in aufgestapelten Körben. Zu erkennen ist das Restaurant an der langen Schlange davor. Die Wartezeit lohnt sich!

Ebenfalls Teil der Altstadt ist der Stadtgott-Tempel, eine Rekonstruktion, nachdem das Original an gleicher Stelle im Laufe der Kulturrevolution vollständig zerstört wurde. Aber Rekonstruktionen sind hier viele Gebäude, was die Begeisterung über die schönen Kulissen nicht dämpfen sollte.

Für Fotofreunde bietet sich die Stunde vor Schließung der Altstadt zwischen 21 und 22 Uhr abends an. Ein großer Teil der Geschäfte hat um diese Zeit bereits geschlossen, es ist einigermaßen leer geworden und die Gebäude sind stimmungsvoll beleuchtet.

Die Altstadt ist ein Paradies für Schnäppchenjäger, Sammler und Freunde nutzloser aber schöner Dinge.

Eintritt Yu Garden: 30 Yuan

Eintritt Stadtgott-Tempel: 5 Yuan

Yu Garden und Tempel schließen zwischen 16:30 und 17 Uhr.

Huxin Ting Teehaus und Nanxiang Mantou Dian sind bis kurz vor Schließung der Altstadt um 22 Uhr geöffnet.

Shanghai Expo 2010 Ganz großes Kino Teil 1

Von Perlen zum Öl auf der Shanghai Expo 2010

Golden glänzt der Pavillon der Vereinigten Arabischen Emirate im heißen Sonnenlicht auf der Shanghai Expo 2010 – eine Sanddüne, vom Wind gezeichnet. Davor ein Mann in traditioneller arabischer Kleidung und wenig traditioneller Sonnenbrille. Ein laufendes Fotomotiv, wichtig vor allem für die weiblichen angestellten des Pavillons. Denn diese würden ohne ihn noch weitaus häufiger mit chinesischen Männern konfrontiert werden, die um ein gemeinsames Foto bitten – etwas, dass ihnen Religion und Kultur verbieten. Sie dürfen nicht zu dicht neben fremden Männern stehen.

Innen wird in drei Teilen eine der besseren Videoshows der Shanghai EXPO 2010 gezeigt. Den Weg von der Perlenfischerei zur Ölgewinnung ist Thema des ersten Filmes. Erzählt wird die Geschicht von einem Mann am Lagerfeuer in der Wüste. Er zeigt seinem Sohn ein Bündel Perlen und erklärt ihm, dass man in seiner Heimat noch wenige Jahrzehnte zuvor alles, was man brauchte oder wollte, selbst suchen, finden und holen musste. Wasser kam nicht aus der Leitung, das Essen musste gejagt und nach den Perlen getaucht werden. Auf diese Weise habe sein Großvater Geld verdient. Man erfährt von dem Schlag, den die Herstellung künstlicher Perlen für seine und viele andere Familien bedeutete – bis mit dem Öl und der Gründung der Vereinigten Arabischen Emirate der wahre Reichtum und Wohlstand kam. Zu sehen sind beeindruckende Bilder über Vergangenheit und Gegenwart, Kultur und Fortschritt, Wolkenkratzer und Moscheen, Bazare und Shoppingcenter.

Daran anschließend kommen Künstler, Designer, Ärzte und andere Persönlichkeiten aus den Emiraten zu Wort. Hier sind die Leinwände säulenförmig und im Raum verteilt. Die Atmosphäre ist lockerer, privater, wenn man, auf dem Boden um die Leinwände sitzend, den Menschen zuhört, die hier ihre Position oder ihren Beitrag zur Gesellschaft im Land beschreiben.

Verabschiedet wird man mit einer aufwändigen Clipshow, die auch das Perlenthema vom Anfang wieder aufgreift, und einen Zusammenschnitt überwältigender Bilder des Landes zeigt. Mit etwas Glück bekommt man als Abschiedsgeschenk sogar ein Poster mit auf den Weg: „Seafaring has played an important role throughout history“, schwarz-weiß mit historischen Seefahrtsmotiven und zum Aufhängen geeignet.

Geschichte und Tradition sind immer präsent neben Bildern von Ferrari-World und Formel-1-Rennstrecke in Abu Dhabi oder Burj Chalifa und The Palm Jebel Ali in Dubai. Mehr noch: Der Pavillon vermittelt einen bunten und positiven Eindruck von der Seele eines Volkes, dass der Wüste mühevoll Leben abgerungen hat und zeigt die Bedeutung, die Umwelt und Wildniss für die Menschen in den Vereinigten Arabischen Emiraten hatten und haben.

Den Offiziellen Internetauftritt der Shanghai Expo 2010 findet ihr hier: http://www.expo2010.cn

Fortsetzung folgt: „Ganz großes Kino – Teil 2: Weniger ist mehr auf der Shanghai Expo 2010“

Shanghai Expo 2010 Logo
Logo der Shanghai Expo 2010

 

Wir lernen:

míngzhū

明珠

heißt:

glänzende Perle

Romantik am Rande der EXPO

Die EXPO hat mehr zu bieten als Länderpavillons. Schon außerhalb gibt es – wie könnte es anders sein – faszinierendes zu entdecken.

Dort, wo sich jetzt die verschiedensten Nationen (und natürlich vor allem China) präsentieren, fanden sich zur Zeit unseres ersten Besuches 2004 in erster Linie einfache alte Wohngebiete und viel Industrie, insbesondere Stahlfabriken und Schiffswerften. Nur ein kleiner Teil davon wurde saniert und hat noch Bestand. 18.000 Familien wurden umgesiedelt, die meisten Industrieanlagen an den Stadtrand verlegt.

Jetzt sieht alles anders aus. Nur wenige Kilometer südlich vom Stadtzentrum (Lujazui, Bund) entfernt, direkt unter der gewaltigen Nanpu-Brücke, beginnt das neu angelegte Gelände mit großen Parkplätzen. Wo man 2004 direkt unter der Brücke noch bei einem späten Spaziergang auf geschäftiges Treiben auf einem Fischmarkt stoßen konnte, herrscht jetzt geruchlose Ruhe. Nicht nur um seine Nase braucht man sich keine Gedanken mehr zu machen, auch für die persönliche Sicherheit ist gesorgt. Der gesamte Bereich ist hell erleuchtet von den Flutlichtern der kurz vor Mitternacht völlig verlassenen Parkplätze. Völlig verlassen? Nein, ein kleiner Trupp stramm stehender Polizisten – einer in jeder Ecke jedes Parkplatzes – leistet tapfer Widerstand gegen die Müdigkeit und bewacht die letzten zwei Busse, deren Passagiere sich vermutlich wohlig in einem der neun Hotels der Nachbarschaft in ihre Betten kuscheln. Der vorbeiziehende Polizeitrupp kündigt den Schichtwechsel an.

Bis zum eigentlichen Ausstellungsgelände sind es noch einige 100 Meter. Hier stehen die gewaltigen neuen Verwaltungsgebäude der EXPO und unser altes Hotel. Selbst 2007 mit seinen rund 30 Stockwerken noch das einzige seiner Größenordnung in der Umgebung, ist es jetzt umringt von Bettenburgen wie dem Intercontinental. Irgendwo hier muss vor wenigen Jahren noch die Fabrik von Schwiegerpapa gestanden haben – zum Glück ist er jetzt in Rente!

Insgesamt ist die Umgebung freundlicher, einladender geworden. Neben den großen Eingriffen geschah dies vor allem durch die vielen kleinen kosmetischen Veränderungen. Die Mauern, von denen die Wohngebiete in der Gegend umringt sind, sind schöner geworden, die Ecken der zahlreichen Mehrfamilienhäuser wurden noch Kilometer entfernt verziert mit aufgemalten Ziegelsteinen und sind auch schöner geworden. Die South Pudong Road, die direkt am Gelände der Weltausstellung vorbeiführt, wurde komplett saniert, Blumenkübel überall, Lichterketten in jedem Baum – abends romantisch und offensichtlich ein Anlaufpunkt für frisch Verliebte. Und selbst in den entlegensten Ecken Shanghais begegnen einem Überall das EXPO-Logo und das Maskottchen „Haibao“, der „Meeres-Schatz“.

Wir lernen:

rén

heißt:

Mensch

(Das EXPO-Maskottchen „Haibao“ hat die Form des chinesischen Zeichens für Mensch ۸)

Amen!

Gottesanbeterin
Gottesanbeterin

Gottesanbeterin auf der Terrasse. Zu Gast bei uns Anfang Oktober.

Niederschlag im Badezimmer

2004 war unsere Wohnung sehr spartanisch eingerichtet. Wir hatten Matratzen und etwas Geschirr und Besteck in unserer kahlen weißen Wohnung, kaum mehr. Für die kalten Tage im Februar und März hatten wir uns elektronische Heizkörper gekauft, die unsere Stromverbrauch in ungeahnte Höhen trieben.

Anders dieses Mal: Weiße Wände nur in einem Zimmer und auch nur zwei davon, die beiden anderen Holzregale, teilweise mit Büchern darin (leider komplett chinesisch „verschlüsselt“). Bett bzw. Schlafsofa und recht annehmbare Jalousien in jedem der beiden Schlafzimmer. In der Küche Kühlschrank, Waschmaschine, Mikrowelle, Gasherd mit Abzugshaube und ein Esstisch. Ein Designer-Badezimmer mit Dusche, Badewanne und sogar Bidet, das Waschbecken aus Glas (wenngleich unglücklich konstruiert – ist man nicht vorsichtig, landet neben dem Waschbecken beinahe soviel Wasser, wie darin).

Neben dem Badezimmer ist auch das Wohnzimmer von einer Einrichtungsagentur bearbeitet worden. Hier finden sich eingelassene Wandschränke und beleuchtete Nischen sowie eine Vertäfelung in Holzoptik, welche die Wand mit dem selbstverständlich vorhandenen Fernseher (16:9, allerdings Röhre) zu zwei Dritteln umrahmt und neben beleuchteten Aussparungen für Nippes auch Halogenstrahler für indirekte Beleuchtung beheimatet. Sofa, Sessel und Couchtisch gehören ebenso zu Einrichtung, wie die Klimaanlage in jedem Zimmer. Als Bonus verfügen wir über mehrere Bilder und zwei große Stickereien in besonders aufwändigen Rahmen sowie mehrere Deko-Elemente wie Vasen und einen hübschen Strauß bunter Weidenkätzchen. Ein moderner Schaukelstuhl in Kuhfelloptik rundet das Bild ab. Kurz gesagt, es ist gemütlich und fühlt sich an, wie ein Zu Hause. Besonderes Highlight: Der große, begehbare Wandschrank, der selbst für drei Personen groß genug ist.

Da wir im Erdgeschoss wohnen, war der Parkettboden auch bei den hohen Sommer-Temperaturen von über 30 Grad einigermaßen kühl. Während der Regenzeit im Juni und Juli war der Boden teilweise derart kühl, dass an besonders feuchten Tagen (über 90 % Luftfeuchtigkeit) das Wasser, zumindest auf den Fliesen im Badezimmer, kondensierte und der Fußboden dort trotz Lüftung und offenem Fenster nur langsam trocknete. Dass sich die hohe Feuchtigkeit aber nicht auf unsere Wohnung beschränkte, zeigte sich am besten an der frisch gewaschen Wäsche, die selbst im komplett geöffneten Wintergarten länger zum trocknen brauchte.

Auch ein kleiner Garten gehört zur Wohnung, der mit seinem kleinen Holzsteg entlang der Hauswand, dem kleinen (leider defekten) Springbrunnen, einer verrosteten Hollywoodschaukel und vereinzelten Eidechsen romantisch anmutet. Sommer ist auch hier Mückenzeit, aber die Fliegengitter an jedem Fenster ließen einen das fast vergessen.

Wir lernen:

jiā

heißt:

Wohnung, Zuhause

EXPO bei Nacht

Abends auf der Expo

Es ist 16:00 Uhr, von nun an akzeptieren die Eintrittskartenleser die Abendtickets. Mit denen hat man die Möglichkeit, die Expo zum vergünstigten Preis zu erkunden.

Das gute daran: Man ist nicht so geschafft von der Besichtigung zahlreicher Pavillons und hat so ein Auge für die glänzende Umgebung in der Abenddämmerung. Bestmögliches Wetter sorgt gerade bei Sonnenuntergang für atemberaubende Bilder. Ein klares Wetter wird dann besonders bei Nacht sehr wichtig, wenn das Lichtermeer auf der Expo und über den Huang Pu Fluss hinweg erwacht.

Wer ohne Ziel durch das Gelände schlendert, wird zahlreiche Länder-Pavillons entdecken, bei denen man direkt hinein geht ohne dabei Wartezeit in Kauf zu nehmen. Grund ist sicherlich auch, dass einige Länder hier noch recht unbekannt sind. Wichtiger jedoch ist, dass am Abend viele Besucher merklich erschöpft sind und zahlreich den Heimweg antreten. Somit ist es die beste Zeit, sich über Länder wie zum Beispiel Griechenland, Estland, Chile und Nigeria zu informieren. Manche sind weniger interessant, wie Griechenland ausschließlich mit Video-Vorführungen, die etwas ermüdend sind. Aber auch sehenswerte Holzkonstruktionen wie die des Chilenischen Pavillons findet man. Zudem erfährt man etwas über die Menschen und deren Lebensart.

Nigeria hingegen bietet auf kleinem Raum jede Menge kulturelle Eindrücke, die einem Lust machen mehr zu erfahren von diesem Land, welches reich an Lebensfreude zu sein scheint.


°
Später am Abend treffen sich Fotografen und solche, die es werden wollen, auf der Expo Achse. Sie führt quer über das Gelände, vom chinesischen Pavillon bis zum Fluss. Gerade bei Nacht ist es dort besonders interessant durch die farbenfrohen Lichtkonstruktionen.

Ein großer künstlich angelegter Wasserspiegel direkt am Huang Pu Fluss zieht besonders Profi- aber auch Hobbyfotografen in den Bann. Denn dort spiegeln sich der Kultur-Pavillon sowie der Chinesische-Pavillon und bilden so ein klasse Fotomotiv.

Ab 20:00 Uhr finden sich Romantiker am Ende der Achse am Fluss ein. Dort entflieht man komplett der Hektik der Expo und genießt eine 20 minütige Fontänen-Show, welche von klassischer westlicher und chinesischer Musik begleitet wird. Hier wird dann alles an Equipment hervorgeholt, um dieses Ereignis so perfekt wie möglich auf den Speicherstick zu bekommen.

Longhua Tempel

Longhua Tempel Shanghai

Der Longhua Tempel , welcher im 3. Jahrhundert erbaut wurde und bis heute seinen Reiz und Charme bewahrt hat, befindet sich in Shanghai, genauer an der West Longhua Road 2853 in der Nähe des Longhua Revolutionary Martyr Friedhofs und ist zu erreichen mit der Metro-Linie 3, Longcao Road Station, oder mit der Metro-Linie 7, Chuan Chang Road Station.

Es handelt sich um den wohl schönsten und größten buddhistischen Tempel im Stadtgebiet. Schon vor dem Longhua Tempel wird man von einem großen, lachenden Buddha begrüßt, am Haupttor steht eine 40 Meter hohe und aus dem Jahr 977 stammende Pagode, welche den Namen Longhua Pagode trägt. Long bedeutet Drachen und die Legende sagt, dass ein Drachen diesen Ort einst aufsuchte, daher der Name Longhua Tempel. Die farbenfrohen Gebäude im Inneren der Anlage, umgeben von viel Grün und dem Duft von Räucherstäbchen, beherbergen fünf verschiedene Haupthallen, die einen zugleich beeindrucken und verzaubern mit ihren unzähligen Figuren in allen Größen und Ausführungen. Der buchstäbliche Höhepunkt ist die siebenstöckige Pagode, von der man einen hervorragenden Blick über die Gegend und dem Longhua Tempel hat. Oben in der als Glockenturm fungierenden Pagode des Longhua Tempels, hängt eine große 5 Tonnen schwere Kupferglocke, die man bis zu dreimal anschlagen kann, um so seine Sorgen zu vertreiben. Das Anschlagen der Glocke im Longhua Tempel kostet 10 rmb, zugänglich ist der Turm leider nicht immer.

 

Das Design des Tempels stammt aus der Song-Dynastie, bekannt als Sangharama Five-Hall Style. Fünf Hallen sind entlang einer zentralen Nord-Süd Achse angeordnet. Vom Eingang aus gesehen, handelt es sich um folgende Gebäude:

– Die Maitreya Halle (Mile Dian), welche eine Statue des Maitreya Buddha und anderen in seiner Manifestation als „Budai“ oder Stoffbeutel Mönch bekannte Statuen beinhaltet.

– Die Heavenly King Halle (Tianwang Dian) In hier stehen Statuen der vier himmlischen Könige.

– Die Grand Hall of the Great Sage (Daxiong Baodian oder Mahavira Hall) ist die Haupthalle, hier finden Sie Statuen des historischen Buddha (Shakyamuni) und zwei seiner Schüler sowie Buddistavas Avalokiteśvara (weibliche Erscheinung). Rund um den vorderen Teil der Halle sind 20 Wachen der buddhistischen Gesetze angeordnet, und auf der Rückseite die sechzehn wichtigsten Arhats. Die Halle verfügt außerdem über eine alte Glocke, die im Jahre 1586 gegossen wurde, während der Wanli-Ära der Ming-Dynastie.

– Die Halle der drei Weisen (San Sheng Dian) beherbergt Statuen des Buddha Amitabha und die Buddistavas Avalokiteśvara (männliche Erscheinung) und die des Mahasthamaprapta.

– Die Abbot´s Hall (Fangzhang Shi) ist ein Ort für Vorträge und ordentliche Sitzungen.

Eintritt Longhua Tempel: 10 Yuan
Anschlagen der Glocke: 10 Yuan
Der Tempel ist von 07:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Longhua Tempel, chinesisch 龙华寺, Lónghuá sì

Nicht fluchen!

Nicht fluchen und kein Lärm
Nicht fluchen und kein Lärm

Frei übersetzt: Nicht fluchen und kein Lärm!

Zu finden in jeder Warteschlange auf der EXPO. Hier mit Austoß der Nebelanlage, die den wartenden Massen Abkühlung bringt.

Shanghaier Dialekt stirbt aus

Trotz eines fünf-Jahres-Programmes, 2005 von der Bezirksregierung initiiert, sei laut Sprachwissenschaftlern der Region schon bald mit einem Aussterben des Shanghaier Dialektes zu rechnen. Einst sei er für die notorisch hochnäsigen gebürtigen Shanghainesen ein Symbol ihrer Überlegenheit gewesen, heute stünde bereits ab dem Kindergarten standardisiertes Mandarin im Vordergrund, schreib die Shanghai Daily. Immer weniger Jugendliche seien in der Lage, reines Shanghainesisch zu sprechen. Der konstante Zustrom von Einwanderern aus anderen Teilen des Landes spiele eine zentrale Rolle bei dieser Entwicklung. Während es in der Vergangenheit für gebürtige Shanghainesen normal gewesen sei, auf Menschen aus anderen Regionen herabzublicken, die den Dialekt nicht beherrschen, sei es heute eine Notwendigkeit Mandarin zu sprechen, um sich mit Kollegen und Nachbarn unterhalten zu können.

Die Entwicklung scheint kaum noch aufzuhalten. So habe die Stadt, laut Angaben der Tageszeitung, bereits Anfang des Jahres damit begonnen, Einheimische zur Aufnahme reinen Shanghainesischs heranzuziehen – eine Arche für die Sprache der Wirtschaftsmetropole, in der ein eigener Dialekt weitaus weniger Bedeutung hat, als gute Englischkenntnisse.

Bambus-Nächte

Im Juli und August wird es heiß in Shanghai – deutlich über 30°C im Tagesdurchschnitt. Die Nacht bringt wenig Abkühlung.

Die Lösung ist einfach: Eine Bambus-Matte wird auf das Bett gelegt, so dass man direkt darauf schläft (ohne Bettlaken dazwischen!). Das ist erst mal ungewohnt und sicher nicht so kuschelig und gemütlich, wie direkt auf einer weichen Matratze zu schlafen, kühlt aber merklich und ist somit doch teilweise die angenehmere Alternative. Zumal das Arrangement mit Matratze darunter nicht so hart ist, wie man im ersten Moment denkt. Aber nicht vergessen, die Matte jeden Tag abzuwischen, möglichst gründlich und am besten heiß! Im Gegensatz früher gebräuchlichen Matten aus etwas anderem Material schleichen sich auf den neuen zwar nicht so schnell Milben ein, aber Sauberkeit ist dennoch angeraten bei den dauerhaft hohen Temperaturen.

 Gute Nacht!

P.S.: Häufig sieht man auch entsprechende Bambus-Bezüge für Autositze in den verschiedensten Designs, darunter auch Snoopy und Hello Kitty.

Stich your Ferrari

Stickerei-Ferrari
Stickerei-Ferrari

Überall über die Stadt verstreut gibt es Läden, die Stickerei-Sets mit den unterschiedlichsten Motiven anbieten.

Diesen Ferrari-„Bausatz“ haben wir in der Altstadt von Qibao am Stadtrand von Shanghai gefunden.

Shanghai Tower

Shanghai Tower, der dritte Wolkenkratzer im Finanzzentrum Lujiazui.

Grade ist das Shanghai World Financial Center mit 492 Metern im Jahre 2007 an den bisherigen Plazthirschen Oriental Pearl Tower (1995, 468m) und Jin Mao Building (1998, 420,5m) vorbei gewachsen, da begann 2008 der Bau des Shanghai Tower in unmittelbarer nähe der drei oben genannten Gebäude im Finanzbezirk Lujazui am westlichen Zipfel von Pudong.

Erste Planungen für den Wolkenkratzer, der am Ende mit 632 Metern die Nachbarschaft in den Schatten stellen soll, gab es bereits 1993. Als Besonderheiten soll das zukünftig höchste Bauwerk Chinas, er Shanghai Tower im obersten Teil die größte offene Aussichtsplattform der Welt erhalten und von einer zweiten Glasfassade umhüllt werden, die sowohl Einsparungen beim Baumaterial gewährleisten soll, als auch eine bessere Isolation und somit geringeren Energiebedarf. Die in sich verdrehte Glashülle soll außerdem das Sammeln von Regenwasser für Heizung und Klimaanlage ermöglichen. Außerdem vorgesehen sind Windturbinen, die zusätzlich Energie für das Gebäude erzeugen sollen.

Höflicher Umgang

Höflicher Umgang

Frei übersetzt: „Höflicher Umgang und kein Vordrängeln“.

Zu finden an allen Warteschlangen auf der EXPO 2010 in Shanghai.