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Happy Valley Shanghai

Das Happy Valley Shanghai, auch das „Tal der Fröhlichkeit“ besuchten wir im Spätsommer am Rande der kleinen shanghaier Vorstadt Sheshan.

SheShan ist kein echtes Tal allerdings, denn die einzigen Erhebungen in der Umgebung sind zwei an die hundert Meter hohe Hügel. Unser Ziel war der „ Happy Valley Shanghai “-Vergnügungspark, eines der Shanghai Sehenswürdigkeiten, voller Achterbahnen, Herzrasen und Souvenirs.

Schon bevor der Zug die Sheshan-Station (Metro-Linie 9) erreicht, ist in der Ferne über den Baumwipfeln die mit 60 Metern höchste Achterbahn des Happy Valley Shanghai Parks zu sehen. Vor dem Nervenkitzel muss man sich jedoch erst an einer Vielzahl von Taxifahrern vorbeischummeln, die vor der Metro-Station auf Passagiere hoffen, obwohl auf der anderen Straßenseite schon die parkeigenen Shuttle-Busse starten.

Eröffnet wurde Happy Valley Shanghai erst im Sommer 2009 und ist ein Muss für alle Freizeitpark-Freunde.

Direkt hinter dem Eingang betritt man zuerst den Bereich Sunshine Harbor. Die strahlend weißen Holzhäuser mit ihren rotbraunen Dächern und der hellblaue Leuchtturm im Stil Neuenglands beherbergen zahlreiche Souvenirshops mit einer Unmenge kitschiger, nutzloser aber teils dennoch verlockender Andenken an seinen Aufenthalt im Happy Valley Shanghai. Wie auch in deutschen Freizeitparks ist hier aber alles etwas zu teuer. Gleiches gilt auch für die vielen Imbisse und Restaurants im Park, von denen man hier in der Nähe des Eingangs besonders viele findet – darunter auch KFC und PizzaHut.

Das wohl schönste Bild bietet das Areal Happy Time mit einer stark in sich verschlungenen Holzachterbahn, die vor allem durch ihre kurvenreiche und unvorhersehbare Fahrt mitreißt.

Der Bereich Shanghai Beach zeigt die Nachbauten einiger Gebäude, die man aus der Innenstadt kennt. So steht hier auch eine Kopie der alten Signalanlage (heute ein Café mit Dachterrasse) am Südende des Bund.

Hauptattraktion des Happy Valley Shanghai ist der, wie schon zu Beginn erwähnt aus der Ferne sichtbare, 60 Meter hohe Diving Coaster, der sich durch die 90° steile erste Abfahrt auszeichnet. Ein kurzer Halt direkt vor dieser Abfahrt erlaubt einen beeindruckenden Blick in den Abgrund. Die siebte Achterbahn dieser Art weltweit, gleichzeitig die zweite in Europa und die erste auf dem europäischen Festland, wird derzeit im Heide-Park Soltau gebaut und im April 2011 eröffnet.

Daran schließt sich der Shangri-La an, mit der Achterbahn Mega Lite, einer Rafting-Anlage und einem künstlichen Gebirgszug.

Neben einem überaus schwindelerregenden Spinning Coaster (die Umdrehungen der Wagen können sehr schwungvoll ausfallen) findet man im Ant Kingdom vorwiegend Attraktionen für Kinder, viele davon in einer großen, leider etwas düsteren Halle untergebracht. An weniger gut besuchten Tagen wirkt es hier ungemütlich.

Das künstliche Felsmassiv im Zentrum der Westernstadt Goldmine Town ist die Heimat des Mine Train Coaster, einer weniger spektakulären Version des Colorado Adventure im Phantasialand und der Aussichtsplattform Flying Island. Von hier aus startet auch die Bootsfahrt, die über einen künstlichen aber sehr verwachsenen Kanal einmal um den Park und über einen der Seen im Zentrum des Happy Valley Shanghai Parks führt. Ebenso wie die kleinen Shuttle-Busse und die auf Reifen fahrende Parkeisenbahn, ist die Bootstour allerdings nicht im Eintrittspreis enthalten.

Die Wasserbahn in der Typhoon Bay besteht nur aus einer großen Schussfahrt. Die gewaltigen Fontänen, die beim Abbremsen der Boote auf dem kleinen See entstehen, lassen weder Mitfahrer noch Zuschauer auf der Brücke am Fuße der Abfahrt trocken – die Regencapes am Eingang kosten 2,50 Yuan.

2010 kostet der Eintritt in den Happy Valley Shanghai Freizeitpark 200 Yuan.

Bootsfahrt, Shuttle-Busse im Park, Parkeisenbahn: 10 – 20 Yuan.

Schnee

Verschneite Palmen vor der Wohnung
Verschneite Palmen vor der Wohnung
Eingeschneite Hollywoodschaukel
Eingeschneite Hollywoodschaukel

Gelegentlich wird es auch hier kalt genug für Schnee, so auch heute. Aber liegen bleibt heute nichts.

Die Bilder entstanden Mitte Dezember und zeigen die Umgebung unserer Wohnung.

Neujahr

2011 ist das Jahr des Hasen
2011 ist das Jahr des Hasen
Am Wujiaochang
Am Wujiaochang

Wir wünschen ein frohes neues Jahr!!

Neujahr Silvester Shanghai ist, ähnlich wie Weihnachten, überall in Shanghai präsent, aber trotzdem kein wirklich wichtiges Fest in China. Dementsprechend ruhig war auch die Silvester-Nacht. Wo man in Deutschland selbst in den kleinen Ortschaften bereits tagsüber ständig vereinzelte Kracher hört, war das hier eher die Ausnahme. Dies zeigen auch die Nachtbilder, aufgenommen um kurz nach Mitternacht.

Am Wujiaochang
Am Wujiaochang

Kalt war es – das EXPO-Thermometer zeigte -1 Grad Celsius. Man hörte zwar Feuerwerk, aber nur wenig und es war kaum etwas zu sehen. Nur gelegentlich schaffte es eine einzelne Rakete über die Hochhäuser. Einige hundert Meter flussäufwärts auf dem ehmaligen Expo-Gelände findet einer der zwei städtischen Countdowns statt mit lauter Musik und einem verhaltenen Feuerwerk auf dem Huangpu. Der andere Countdown wird im teuren Barviertel Xintiandi gefeiert. Ähnliche Veranstaltungen am Bund und in Lujiazui am Oriental Pearl Tower wurden kurzfristig wegen Sicherheitsbedenken abgesagt.

Jetzt sind wir gespannt auf das Frühlingsfest im Februar, wenn das chinesische Neujahr sieben Tage lang gefeiert wird. Es wird wohl mehr zu sehen sein über der Skyline von Lujiazui.

Das EXPO-Thermometer
Das EXPO-Thermometer

Wir lernen:

 xīnnián kuàilè

heißt:

frohes neus Jahr

Die Nanpu-Brücke
Die Nanpu-Brücke

Shanghai Expo 2010 – Ganz großes Kino Teil 4

Shanghai Expo 2010 Teil 4: Von Hasen und Löwen

Der Pavillon Macaos auf der Shanghai Expo 2010 ist einer optisch gelungensten. Er hat die Form eines großen Hasen mit beweglichem Kopf und Schwanz. Laut chinesischer Mythologie ist der hier dargestellte Jade-Hase der Wächter des Nantianmen, der Tür zu einem Märchenland. Das ist nicht unpassend, berücksichtigt man den Wohlstand und die vielen ausgefallenen Hotels und Casinos, denn in Macao ist Glücksspiel legal im Gegensatz zu Hongkong und China. Die Höhe des Pavillons mit 19,99 Metern symbolisiert den Wiederanschluss ans Mutterland China im Jahre 1999. Im Inneren des Pavillons begibt man sich auf einen filmischen Rundgang durch die Sonderverwaltungszone. Die Leinwand verläuft entlang des gesamten Weges, man muss der Projektion durch das Gebäude folgen. Durch den Pavillon begleiten einen ein Junge, ein Mädchen und ein Erwachsener und erklären einem dabei verschiedene Sehenswürdigkeiten, Feste und einen kleinen Teil der Geschichte der Region. Teile der Leinwand sind hervorgehoben, so dass die Projektionen Struktur erhalten und alles plastischer wirkt. Insgesamt ein positives Beispiel für einen Pavillon mit Filmvorführung durch den Charakter eines gemeinsamen Spazierganges anstelle einer rein passiven Kinovorstellung.

Der Pavillon von Singapur war insbesondere durch die VIP-Behandlung auf der Shanghai Expo 2010 reizvoll. Das ist nicht im übertragenen Sinne zu verstehen. Für die meisten Pavillons, über die wir in diesem vierteiligen Beitrag berichtet haben, waren wir und der Rest unseres Chinesisch-Kurses vorangemeldet. Wir mussten nicht anstehen sondern konnten über gesonderte Eingänge die Ausstellungen betreten. Aber nur hier wurden wir während des gesamten Aufenthaltes dem Rest des Publikums gegenüber bevorzugt behandelt, sogar von diesem getrennt. Einen einzigartigen Rhythmus habe die Stadt. Durch die vielen verschiedenen Kulturen entstehe im Zusammenspiel mit ständigem Fortschritt und der Umwelt eine „Urbane Symphonie“. Etwa so beschreibt der an die Besucher ausgegebene Fächer das Land. Daraus ergibt sich ein roter Faden, wie er uns bisher in keinem anderen Pavillon begegnet ist, ein musikalischer. Eindringliche Rhythmen untermalen die teils interaktive Ausstellung im Erdgeschoss, die wir wegen unserer Führung nur überfliegen konnten. Eine Etage darüber wird es popig. Ein Quartet aus bekannten Sängerinnen und Sängern Singapurs liefert die Stimmen zu einem Musikvideo über die Hauptstadt des kleinen südostasiatischen Staates. Von unseren gepolsterten VIP-Sesseln in der ersten Reihe hatten wir einen optimalen Blick auf die große Panoramaleinwand und damit auf die schönsten Ecken der Löwen-Stadt (Sanskrit: Singha ~ Löwe, Pura ~ Stadt).

Das klare Highlight dieses Shanghai EXPO 2010 -Tages war die Dachterrasse mit Garten, Nebelanlage und Aussicht auf die umliegenden Pavillons und die Lupu-Brücke, die in einem großen Bogen den nahen Huangpu überspannt. Dank der Voranmeldung war unsere Gruppe hier nahezu ungestört, so dass die idyllische, fast surreale Umgebung mit der harmonischen Hintergrundmusik voll zur Geltung kam. Mitten in Blumen und Bäumen, die man sonst nur im tropischen Klima Singapurs findet, vergisst man leicht die Hektik der Großstadt! Wenn man sich etwas Zeit nimmt, findet man hier oben auch ohne Führung für einen kurzen Moment diese Ruhe.

Wir lernen:

tùzi

heißt:

Hase

Ende Shanghai Expo 2010 Teil 4

Heiligabend

Unser eigener Weihnachtsbaum
Unser eigener Weihnachtsbaum
Weihnachtsbaum in Xuijiahui
Weihnachtsbaum in Xuijiahui

 

Wir wünschen ein frohes Weihnachtsfest und erholsame Feiertage!! 

Passend dazu präsentieren wir neben unserem eigenen Weihnachtsbaum zwei modernere Modelle in Xuijiahui. 

Ebenfalls Xuijiahui - Merry Christmas
Ebenfalls Xuijiahui – Merry Christmas

Wir lernen:

shèngdàn kuàilè

heißt:

Frohe Weihnachten

4. Advent

Kirche
Kirche

Wohl eine der schönsten christlichen Kirchen der Stadt in der Duolun Road – der berühmten Antiquitäten-Straße – in Puxi, hier dezent weihnachtlich geschmückt.

Alles Liebe zum 4. Advent! 

Ganz großes Kino – Teil 3: Am Anfang war der Sponsor

Dieser Beitrag wird präsentiert von

COMERZIAL*

we advertise your day

 

Wir wussten nichts über den Pavillon der Vereinigten Staaten, wir mussten nicht anstehen und auch keinen Umweg in Kauf nehmen, um dorthin zu gelangen. Alle möglicherweise vorhandenen Erwartungen basierten nur auf den drei großen Buchstaben an der Front: U S A. Wir hatten geringe Erwartungen und uns wurde noch weniger geboten.

USA-Pavillon
USA-Pavillon

Der erste Anblick nach betreten des Gebäudes sind zwei komplett mit Logos von Sponsoren bedeckte Wände – zwei große Wände, denn in diesem ersten Raum finden rund 100 – 200 Personen Platz. Das ist die Gruppenstärke, in der man durch die drei Videovorführungen geschleust wird. In dieser Vorhalle werden die Besucher, zwar per Video, aber dennoch relativ persönlich und herzlich, von Amerikanern auf chinesisch begrüßt. Dabei wird auf lockere und sympathische Weise gezeigt, welche Mühe diese scheinbar kleine Aufgabe einigen bereitet. Mit dem Gang in den nächsten Raum, das nächste Kino, lässt man leider auch den menschlichsten Teil das Pavillons hinter sich.

Weise Worte von Außenministerin Clinton und Präsident Obama wechseln sich jetzt mit kindlichen Träumereien ab deren Bedeutung für wirtschaftlichen Fortschritt gekonnt von Repräsentanten Vertretern solcher Firmen wie GE und Pepsi aufgezeigt wird. Immer wieder wird die Bedeutung wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit anderen Nationen, insbesondere China, hervorgehoben. Die christliche Hilfsorganisation „Habitat for Humanity“, deren Aufgabe es ist, bedürftigen Menschen zu einem Dach über dem Kopf zu verhelfen, muss in dem Film gleich zwei Rollen besetzen: Soziales und Religion.

USA-Pavillon
USA-Pavillon

Extreme und Ideale scheinen das Thema der dritten Vorführung zu sein. Schwarz-Weiß und Farbe, Ignoranz und Engagement, Regen und Sonnenschein sind die Widersacher und Gehilfen eines kleinen Mädchens, dass aus seinem Zimmer auf ein verwittertes, trostloses Baugrundstück inmitten einer Siedlung von Mehrfamilienhäusern schaut. Ein Garten soll daraus werden, und wo am Anfang die einzelne, liebevoll von dem kleinen Mädchen gepflanzte Blume Tag für Tag aufs neue zertreten wird, schafft am Ende die gesamte Nachbarschaft das Unmögliche. Mit dem entstandenen Gemeinschaftsgarten kehrt das Leben zurück in die Siedlung bis hinein in die Wohnungen. Trotz seiner Holzhammer-Moral ist das kurze Märchen für sich betrachtet nett anzuschauen, im Kontext der gesamten „Ausstellung“ ist es das nicht.

Der Weg nach draußen führt durch die Elektroabteilung. Wer die Sponsoren am Anfang übersehen haben sollte, erhält hier eine zweite Chance, Vorstellung von Produkten inklusive. Kommentar von einem U.S.Amerikanern, der den Pavillon besucht hat, über die Kinder in den Filmen: „Where did they get these private school kids?“ Ein anderer: „Commercialised!“

Natürlich muss man in dem Zusammenhang festhalten, dass sich der Pavillon alleine durch Sponsoren finanziert, die geschäftlich mit China zu tun haben, da Washington keine Geld für EXPO-Auftritte bereitstellt. Der Bezug eines Großpavillons erfolgte auf drängen Pekings, wo man die USA für eines der bedeutendsten Teilnehmerländer hielt – und das möglicherweise zu Recht. Denn was Deutschen und US-Amerikanern nicht gefällt, kann von einem chinesischen Publikum, mit seinem völlig anderen kulturellen, sozialen und politischen Hintergrund, völlig anders wahrgenommen werden. Im Gespräch mit einem Qualitätsmanager, Mitte 30, besser-verdienend und gebürtig in Shanghai, wurde der Pavillons vollkommen anders bewertet. Das Thema der EXPO, „Better City, Better Life“, sei gekonnt aufgegriffen worden. Die Darstellung der Kinderträume als Wegweiser für die Zukunft wurde ebenso gelobt, wie die Ideale im Film um das Mädchen und den Blumengarten. Der amerikanische Geist von „Yes we can“, einer starken Gemeinschaft und gleichzeitig der Kraft und Bedeutung des Einzelnen, sei gut vermittelt worden.

Gehen die Meinungen zur Präsentation auch auseinander, so scheinen zumindest die Ideen dahinter (Umweltschutz, Verantwortung und Initiative des Individuums, Zusammenarbeit) allgemeinverständlich zu sein.

* Die Firma COMERZIAL und ihr Slogan sind Erfindungen des Autors. Eventuelle Ähnlichkeiten zu realen Firmen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Weiter geht’s in „Ganz großes Kino – Teil 4: Von Hasen und Löwen“

Wir lernen:

měiyuán

heißt:

US-Dollar

3. Advent

Schneemann
Schneemann

Liebe Grüße zum dritten Advent!  

Teddies
Teddies

   

Um es persönlicher zu machen: Diese Bilder zeigen weihnachtliche Dekoration bei uns zu Hause. 

Ganz großes Kino – Teil 2: Weniger ist mehr

Warum so viele Nationen auf Filmvorführungen setzen, um sich zu präsentieren, ist eigentlich unverständlich. Man mag auf diese Weise viele Informationen transportieren können und das einfacher und billiger. Häufig sind die Filme aber nicht die Wartezeit wert oder den Eintritt auf die EXPO. Denn einen Eindruck vom oder ein Gefühl für das jeweilige Land bekommt man hier nur schwer vermittelt, man bleibt passiv, teilnahmslos.

Es gibt aber auch andere Beispiele. Einige Nationen und Organisationen, die entweder nicht das Geld oder den Hintergrund für eine spektakuläre Ausstellung haben, fallen positiv auf, indem sie auf Videos verzichten und versuchen, sich einfach und einfach anders zu präsentieren.

Der Pavillon von Nepal bietet keine großen Überraschungen, aber lange Wartezeiten bleiben ebenfalls aus. Nach fünf-minütigem Zick-Zack-Gehen, betritt man den äußeren Bereich, einen Komplex aus traditionellen nepalesischen Gebäuden mit Imbiss und Geschäften. Ornamente, geschnitzt von 350 nepalesischen Familien zieren die Fassade und machen den Pavillon selbst zum Ausstellungsstück.

Auf einen genaueren Blick auf den inneren Bereich in Form einer aufgeschnittenen buddhistischen Pagode in/an der sich ein Weg bis zu einer Aussichtsplattform an der Spitze windet, muss man nur kurz warten. Man erhält nicht nur einen Überblick über die Umgebung, sondern auch über Kunst, Kultur, Architektur und moderne Umwelttechnologien des Landes. Die ganze Anlage ist bereits von Außerhalb gut einzusehen und bietet eine Reihe schöner Fotomotive. Ein Zwischenstopp lohnt sich.

UN-Pavillon
UN-Pavillon

Wissen ist Macht! So ist es auch im Falle des UN-Pavillons. Im ersten Moment hat man den Eindruck, in einer dreidimensionalen Informations-Broschüre gelandet zu sein. Keine Spielereien, schlichte Präsentation, ein Konferenzraum, der tatsächlich für Diskussionen und Vorträge genutzt zu werden scheint, so zeigen sich die Vereinten Nationen auf der Weltausstellung. Zu Beginn der Ausstellung wird man mittels vieler Fotos und kurzer Erklärungen mit einer Auswahl der großen Herausforderungen der UN konfrontiert. Beispiele hierfür sind Hungersnöte, Folgen von und bessere Vorbereitung auf Naturkatastrophen wie das Erdbeben von Haiti, der Verlust von Biodiversität im Angesicht zunehmender Industrialisierung und Verstädterung, das Erhalten Historischer Stätten, und so weiter.

Im zweiten Bereich werden auf großen Wänden globale Ungleichgewichte veranschaulicht. Nach Ländern getrennt geht es hier geht um Flüchtlingsströme, um den Anteil über 60jähriger an der Bevölkerung (De: 28,4% der Frauen, 22,9% der Männer – Cn: 12,6% der Frauen, 11,2% der Männer) oder um die Unterschiede in der Kindersterblichkeitsrate (In China sehr gering, in z.B. Mali deutlich erhöht). Wer hätte gewusst, dass die Arbeitslosenquote bei Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren in städtischen Regionen Ägyptens bei 91,2% liegt und damit höher als in den Städten jedes anderen Landes? Schulbildung, Bedrohung durch Hochwasser und Wirtschaftsleistung verschiedener Staaten werden ebenso verglichen. „Better City, Better Life“ ist der Slogan der EXPO in Shanghai – zum Weg dorthin gehören auch unangenehme Wahrheiten.

Nachbau Ruine
Nachbau Ruine

Zum Abschluss Kambodscha. Es ist ein kleiner Pavillon ohne Wartezeit, die Wände innen beklebt mit Landschaftstapeten berühmter Orte. Tore und Teile von Tempeln darauf sind durch Nachbauten hervorgehoben. Mittendrin wurde ein Wohnraum mit einer Sammlung historischer Webstühle und Spindeln rekonstruiert. Mit einfachen Mitteln wurde eine plastische Umgebung zum Anfassen geschaffen, klein aber einladend.

Holzfigur
Holzfigur

Man bekommt ein Gefühl für Kambodschas Bemühung, kulturelles Erbe zu bewahren durch Darstellungen aus den historischen Angkor-, Odongk- und Phnom-Penh-Perioden. Auch der Souvenirshop am Ende stört nicht, wirkt er doch eher wie ein geschäftiger Basar, den man so möglicherweise auch in Kambodscha finden kann, konzentriert auf Kunst und Kultur.

Die drei beschriebenen Ausstellungen, Nepal, UN, Kambodscha, zeigen vor allem eines: Der Einfluss von Erwartungen auf die Wahrnehmung ist kaum zu überschätzen. So vermögen es viele der kleinen Pavillons, die man auf dem Durchmarsch „mal eben mitnimmt“, positiv zu überraschen, was den großen leider nicht immer gelingt.

Mehr dazu in „Ganz großes Kino – Teil 3: Am Anfang war der Sponsor“

Wir lernen:

guǎn

heißt:

Pavillon

Nikolaus

Nikolaus
Nikolaus

Aus Shanghai die herzlichsten Grüße zum Nikolaus-Tag!

Die Nikoläuse auf dem Bild stehen an der Kreuzung Yunshan Road und Biyun Road am Geschäftszentrum des eher wohlhabenden Viertels „Green City“ etwa acht Kilometer entfernt vom Stadtzentrum Lujiazui – Bund – Nanjing Road.

2. Advent

Weihnachtsmarkt
Weihnachtsmarkt

Hier der Eingang zu einem der vielen Weihnachtsmärkte im Bereich um die berühmte Altstadt Shanghais um den Yu Garden.

Hier gibt es gleich mehrere große Gebäude, alle angefüllt mit Unmengen an Läden, die alles nur Denkbare verkaufen: Spielwaren, Dekoration, Modeschmuck, Glückwunschkarten………………… In erster Linie richten sie sich an Wiederverkäufer, die gleich größere Mengen abnehmen. Aber auch Einzelexemplare werden verkauft – man läßt sich keinen Yuan entgehen.

Und natürlich ist das Angebot vieler an die Jahreszeit angepasst. So kommt ein wirklich großes Angebot an Weihnachtsschmuck und -krempel zusammen.

Von uns aus Shanghai alles Liebe zum 2. Advent.

Waschen, schneiden, legen…, massieren…, Sex???

In Shanghai gibt es unglaublich viele Frisöre. Da gibt es zum einen die kleinen Friseurshops, die man beinahe an jeder Straßenecke findet. Wahnsinnig günstig, nicht immer erstklassig. Wer hier was taugt und wer nicht, überlässt man besser der Einschätzung anderer – man muss nicht alles ausprobiert haben. Übrigens: Wenn einem als Mann aus einem dieser Friseursalons im Vorbeigehen ganz besonders freundlich zugelächelt und zugewunken wird, ist der hier angebotene Service nicht zwangsläufig ein Haarschnitt. Spätestens wenn eine leicht bekleidete Dame auf einer Art Diwan gelangweilt in einer Illustrierten blättert, sollte einem klar sein, dass hier mehr Einsatz gefragt ist, als sich auf einem Friseurstuhl gegen das Einschlafen zu wehren. SEX SELLS!  

Beim Friseur
Beim Friseur
Beim Friseur
Beim Friseur

Aber es gibt noch die Großraum-Friseure, zu finden überall in der Stadt – in Shopping-Malls, an größeren Einkaufsstraßen, etc. Auch hier mag es Qualitätsunterschiede geben und ortskundige Unterstützung kann bei der Auswahl des richtigen Salons nur hilfreich sein. Entgehen lassen sollte man sich einen Besuch hier aber auf keinen Fall, und sei es im Zweifelsfall nur zum Schneiden der Spitzen. Denn hier tritt der Haarschnitt zumindest vorübergehend in den Hintergrund, wenn man zu Beginn mit einer traumhaften Massage von Kopf, Schultern und Armen verwöhnt wird. Das Waschen der Haare gehört selbstredend dazu, das Putzen der Ohren ebenso. Und günstig ist es auch noch. Also: keine Angst vor Verständigungsschwierigkeiten – mit Händen und Füßen kommt man notfalls auch weiter!

1. Advent

Weihnachtsdekoration
Weihnachtsdekoration

Es war ein warmer erster Advent in Shanghai bei knapp 20 Grad Celsius an einem sonnig diesigen Tag. Weihnachten spielt hier bei weitem nicht die gleiche Rolle, wie in Deutschland. Das Frühlingsfest im Februar ist der wichtigest Feiertag gefolgt vom Nationalfeiertag Anfang Oktober. Aber Weihnachten ist dennoch sehr populär in China.

Das Bild (oben) zeigt weihnachtliche Dekoration auf einem Springbrunnen vor dem BundCenter mit seiner auffälligen Krone (unten, anklicken zum Vergrößern).

Früchte, Drogen und Mahjong

Mahjong (Májiàng) ist ein Spiel für vier Personen, vermutlich entstanden im Laufe des 19. Jahrhunderts, das in seinen Grundzügen an das Kartenspiel Rummy erinnert (wobei keine historische Verbindung zwischen den beiden Spielen besteht) und das sich in Japan und China größter Beliebtheit erfreut, insbesondere bei älteren Menschen.

Laut Angaben einer städtischen Tageszeitung sollen nun einige Besitzer von shanghaier Mahjong-Stuben seitens der zuständigen Behörden verdächtigt werden, ihre Spieler über Snacks und Obst mit Methamphetaminen versorgt zu haben. Hierbei handelt es sich um Drogen, die stark aufputschend wirken und schnell abhängig machen. Speed ist ein Vertreter dieser Art von Drogen. Hintergrund sei es, die Kunden dazu zu bringen, mehr und länger zu spielen. Andere Betreiber solcher Lokale sollen versucht haben, Besucher zum Probieren solcher Drogen zu überreden, indem sie behauptet haben, die Substanzen seien erfrischend.

Quo Vadis? – Busse in Shanghai

Alle nützlichen Informationen über Buslinie 746 übersichtlich zusammengefasst
Alle nützlichen Informationen über Buslinie 746 übersichtlich zusammengefasst

Sich mit der Metro durch Shanghai zu bewegen ist relativ einfach. Es gibt übersichtliche Netzpläne, Stationen werden bereits aus einiger Entfernung durch Hinweisschilder angekündigt und Transfer-Möglichkeiten zwischen den Metro-Linien sind deutlich gekennzeichnet. Auch das Bezahlen ist nicht schwierig. Von der SPTC wird der Preis beim Verlassen des Tarifbereichs automatisch abgebucht. Einzelkarten werden in der Startstation gekauft, über einen Touchscreen am am Automaten wird die Zielstation ausgewählt.

Abenteuerlicher geht es im Busverkehr zu. Die Bushaltestellen sind zwar, ebenso wie die Metro-Stationen, mit englischen Namen beschriftet, die auch kurz vor dem Stopp im Bus durchgegeben werden, aber es gibt keine Liniennetzpläne. Angesichts der großen Menge an Linien ist das nicht verwunderlich – eine übersichtliche Darstellung wäre kaum machbar. Entsprechend unübersichtlich sind auch die Umstiegsmöglichkeiten. Nur Streckenpläne für die einzelnen Buslinien gibt es, allerdings rein chinesisch! Sogar einige Linienbezeichnungen setzen sich allein aus chinesischen Schriftzeichen zusammen. Um sich einigermaßen orientieren zu können, sollte man sich die Zeichenfolge einiger wichtiger Haltestellen einprägen, insbesondere die der Heimatadresse, und die Buslinien die dort halten. Denn das Netz ist sehr dicht und überall in der Stadt tauchen immer wieder Buslinien auf, die einen an einen bekannten Ort bringen können. Mit etwas Glück spart man sich so überflüssige Fußwege und Transfers gegenüber einer Fahrt mit der U-Bahn. Zu sehen gibt es auch mehr.

Bei der Orientierung hilft auch Google Maps Hongkong (maps.google.com.hk/maps). Dort kann man nach Eingabe von Start- und Ziel-Adresse die Route mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzeigen lassen. Eher die Ausnahme aber dennoch kniffelig sind auch verkürzte Linienführungen, bei denen weniger stark frequentierte Abschnitte der Strecke nicht von jedem Bus der Linie angefahren werden. Das ist zwar auch in Deutschland üblich, hier aber schwerer ersichtlich. Den Hinweis auf eine verkürzte Route findet man in aller Regel auf einem großen weißen Schild unten links hinter der Windschutzscheibe – ebenfalls ausschließlich auf chinesisch. Bei normaler Streckenführung fehlt dieses Hinweisschild.

Komplizierter wird es auch beim Bezahlen. Es gibt zwei Varianten.

Variante 1: Bei kürzeren Linien ist der Fahrpreis von der Zahl der zurückgelegten Stationen unabhängig. Die Preise stehen auf den Streckenplänen an den Haltestellen und außen am Bus, bezahlt wird (passend!) vorne beim Fahrer.

Variante 2: Bei längeren Linien errechnet sich der Preis aus der zu fahrenden Strecke, bezahlt wird bei einem Schaffner im hinteren Bereich. Die Preise verstecken sich auf den Streckenplänen an den Stationen und auf Preistafeln im Bus (alle Stationsnamen auf chinesisch!). Falls man den Preis nicht kennen sollte, empfiehlt es sich, einen Stadtplan dabei zu haben, denn auf englisch kommt man bei Schaffner und Fahrer oft nicht voran. Auch die Namen bekannter Orte helfen nur bedingt, da sich die Aussprache im Chinesischen im Allgemeinen grundlegend von der uns bekannten unterscheidet. Beispielsweise fragt man Passanten trotz gleicher Schreibweise oft vergeblich nach „McDonalds“.

Der EXPO ist es wahrscheinlich zu verdanken, dass in den letzten Jahren alle unklimatisierten Busse von Shanghais Straßen verschwunden sind und mit ihnen einige Modelle, die wenig vertrauenswürdig erschienen.

Gute Fahrt!