Deutschland: Sieg und Niederlage in Südafrika

Der Viertelfinalsieg gegen Argentinien war der Sonntagsausgabe der englischsprachigen Shanghai Daily eine halbe Titelseite wert – Jogis Freudensprung beim dritten Tor gegen einen gebeugten Diego mit verschränkten Armen.

Weiter hinten in der Zeitung dann näheres. Deutschland habe Argentinien zerschmettert mit glänzendem offensivem Fußball. „Wie Champions“ sollen Löws Jungs seiner Aussage nach gespielt haben: „Das Team hat heute fast alles perfekt gemacht.“ Sogar die Kanzlerin ist in einem ihrer wenigen gutgelaunten Momente der letzten Zeit abgebildet, begeistert klatschend nach dem 4-0.

Als die Sonntagsausgabe veröffentlicht wurde, kamen noch Spanien und Paraguay als Gegner im Halbfinale in Frage, aber alle Welt rechnete bereits mit der Elf von der iberischen Halbinsel. Ein starker Gegner, sogar „das beste Team der Welt“, wie Bastian Schweinsteiger direkt nach dem Viertelfinale festgestellt habe.

Es wurden die Spanier und sie waren besser. 350.000 Zuschauer an der Siegessäule in Berlin und 50.000 im Olympiastadion in München seien erschüttert gewesen. Nach den Leistungen der letzten Wochen habe man überall in Deutschland Menschen ihre Autos in schwarz, rot und gold hüllen und riesige Fahnen aus den Fenstern hängen sehen. Das dynamische junge Team mit elf Spielern aus Immigranten-Familien sei ein starkes Symbol der Integration und eines modernen Deutschlands.

Reaktionen aus Deutschland, zusammengefasst durch Shanghai Daily:

Es ist aus! Deutschland trauert.“ – Bild Online


Die Euphorie war so groß und jetzt ist die

Enttäuschung sogar größer.“ – Deutscher Fan

.

Aus der Traum“ und „Caramba, war Spanien gut.

Sie haben verdient gewonnen.

Aber wir sind stolz auf unsere Jungs.“ – Bild

.
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„Dieses junge Team spielte sich in unsere Herzen,
eher mit Eleganz als mit Drang.
Das multikulturelle Team hat Deutschland verändert.
Wir waren ein Land der Beschwerer und Pessimisten.
Wir sind jetzt ein anderes Land.“ – Die Welt
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Es ist unmöglich sich nur zu verbessern. Nach England und Argentinien wäre es einfach zu unglaublich gewesen, wenn es noch eine weitere Verbesserung gegen Spanien gegeben hätte.“ – Günter Netzer